MEINE FAMILIE

Yoga & Ayurveda bei Traurigkeit

„Du darfst nicht weinen, wenn du uns besuchen kommst“, hat mir die Lebensgefährtin meines Vaters eingeschärft, kurz nachdem wir von seiner tödlichen Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs erfahren haben. „Das verkraftet er nicht.“ Aber wie kann man verhindern bitterlich zu weinen, wenn einem der Arsch voll Tränen steht? Ich wollte mich ihm zuliebe zusammenreißen, hab eine Beruhigungstablette genommen, mich mit Lavendel eingeschmiert und sogar recherchiert, wie ich Tränen unterdrücken kann (die Haut zwischen Daumen und Zeigefinger fest drücken). Es hat geklappt, obwohl mein Papa seit unserem letzten Treffen nur wenige Wochen zuvor bestimmt 15 kg verloren hatte und sichtlich geschwächt war. Es hat mir das Herz gebrochen, ihn so schnell schwinden zu sehen, aber ich hab nicht geweint. Zumindest nicht in seiner Gegenwart.

Seine erste Frage an mich war, ob ich seine Musikliste parat habe. Papis Playlist… Vor etwa 15 Jahren hatte sich mein Vater von mir eine selbst gebrannte CD mit all seinen Lieblingsliedern gewünscht. Von den vielen coolen Songs aus seiner Jugendzeit, die auf dem handgeschriebenen Zettel standen, waren 4 rot angekreuzt:

  • The Lords „Poor Boy“
  • The Rolling Stones „Paint it, Black“
  • The Byrds „Mr. Tambourine Man“
  • The Moody Blues „Nights in White Satin“

Die sollten später mal auf seiner Beerdigung gespielt werden. Er hat mich seither immer wieder daran erinnert und ich wusste immer, wo die Playlist abgelegt war. Was sich über viele Jahre zum Running Gag zwischen uns entwickelt hatte, wurde nun sprichwörtlich todernst. „Manch einer wird das lächerlich finden. Aber für mich ist das wirklich wichtig.“ Als ob ich das nicht wüsste.

Die Ärzte gaben ihm noch ein paar Monate. Er hat die Zeit genutzt, um ein paar bürokratische Sachen zu regeln, seinen 71. und damit letzten Geburtstag zu feiern und sich dabei von seinen engsten Freunden und der Familie zu verabschieden, Zwist beizulegen und Frieden zu finden – und eben die eigene Beerdigung zu organisieren. Mein Vater hat seine Trauerrednerin selbst ausgesucht und sogar das Gasthaus organisiert, in dem im Anschluss die Trauergemeinde zusammenkommen sollte. Nur 3 Wochen nach der Diagnose war er tot. Ich kann es immer noch nicht fassen.

Gestern war die Trauerfeier. Unglaublich persönlich, cool, schmerzhaft und gleichzeitig wunderschön. Genau, wie er sie haben wollte…

In einer solchen Zeit des Ausnahmezustandes, in der alles unwirklich und vieles nichtig erscheint, hält mich die Yogapraxis über Wasser. Ich kann mich nicht immer dazu aufraffen, aber sie beruhigt und erdet mich und bringt mich schließlich wieder in Spur. Mir hilft vor allem das längere Verweilen in Umkehrhaltungen und eine ruhige, aber intensive und fordernde Sequenz, um das Gedankenkarussell zu stoppen und Kraft zu schöpfen. David Jacobs hat eine „Iyengar Yoga Sequenz bei Trauer“ geteilt, die einst Geeta Iyengar unterrichtet hat. Sie ist eigentlich auf 3 Stunden angelegt. Eine komprimierte Version davon war genau das, was ich gebraucht habe:

  • 10 min Setu Bandha Sarvangasana über ein Querbolster (gestützte Schulterbrücke)
  • 4x 30 sec Adho Mukha Vrksasana (Handstand)
  • 10 min Dwi Pada Viparita Dandasana über Stuhl, Beine hüfthoch parallel zum Boden (gestützte Rückbeuge)
  • Bharadvajasana auf dem Stuhl (Drehhaltung)
  • 4x 30 sec Adho Mukha Vrksasana (Handstand)
  • 7 min Rope Sirsasana oder Salamba Sirsasana (kopfüber im Seil hängen oder Kopfstand)
  • 10 min Sarvangasana über Stuhl (Stuhl-Schulterstand)
  • 5 min Halasana über Stuhl (Pflug)
  • 5 min Supta Virasana (zwischen Füßen sitzen und zurücklegen)
  • Je 5 min Supta Svastikasana (liegen mit gekreuzten Beinen)
  • 10 min Supta Baddha Konasana (liegen mit Fußsohlen zusammen, Knie auseinander)
  • 10 min Savasana auf dem Bolster (Endentspannung)

Pranayama:

  • 3 Zyklen Ujjayi
  • Viloma I & II

Auch der Ayurveda gibt mir für besondere Zeiten eine Menge Werkzeuge in die Hand: Es sind die kleinen Routinen, die ich mir im Laufe der Jahre angewöhnt habe, die mir Halt und meinem Tag einen guten Start geben – auch wenn es hart wird. Warmes Wasser am Morgen, Ölziehen, Zunge schaben, Nasenspülung. Dauert alles in allem nur ein paar Minuten und spült alles Übel raus. Ich bin nicht perfekt und gerade beim Essen auch oft total maßlos. Aber ich weiß, wie ich den Schalter wieder umlegen kann, bevor es mich völlig runterzieht: Porridge am Morgen, Essenpausen von 4-5 Stunden zwischen den Mahlzeiten, viel grünes Gemüse, Ingwer, Zimt, Kardamom, Kurkuma. Kein Brot, keine Milchprodukte, nix Süßes. Moderat wäre es in Ordnung, aber moderat kann ich nicht.

Yoga & Ayurveda dienen in vielerlei Hinsicht der Prävention, doch sie schützen uns letztendlich auch nicht vor Schicksalsschlägen, Verlust oder Krankheit. Sie helfen im Umgang damit. Die regelmäßige Praxis in guten Zeiten schenkt uns Wissen und Routinen, mit denen wir uns in schlechten über Wasser halten können. Was für ein wertvoller Schatz.

Und wenn auch das nicht reicht, beginne ich zu schreiben…

YOGA & AYURVEDA

Ayurvedisch leben – Der Frühling

Solange es draußen kalt und ungemütlich ist, baut der Körper die erdende und schwere Kapha-Energie auf, um sich dagegen zu wappnen. Gegen Ende des Winters und im Frühling dominiert dann schließlich das Kapha-Dosha mit all seinen positiven und negativen Qualitäten.

Die Kapha-Zeit ist eine Zeit des Wachstums. Die Elemente Erde und Wasser, die dieses Dosha prägen, haben vor allem eine nährende Komponente, die die Natur langsam wieder erblühen lässt. Es wird wieder heller und farbenfroher und viele Menschen atmen auf.

Eigentlich sollten wir jetzt voller Energie sein, oder? Aber statt dessen fühlen wir uns vielleicht eher schlapp und träge. Die Frühjahrsmüdigkeit macht sich breit. Hinzu kommen verstärkt Erkältungskrankheiten und Heuschnupfen. Denn auch das sind Kapha-Komponenten, wenn es zu viel wird: drückende Schwere und die Verschleimung der Atemwege. Erde und Wasser. Was können wir im Frühjahr aktiv dafür tun, um wieder in Fahrt zu kommen?

Ernährung im Frühling

Schweres Essen und Süßigkeiten treiben das Kapha-Dosha noch mehr in die Höhe. Was wir jetzt brauchen ist Leichtigkeit. Auch Milchprodukte sind im Moment eher kontroproduktiv, denn sie tragen zur Verschleimung und damit Atemwegsproblemen bei.

Die Ernährung sollte statt dessen das Verdauungsfeuer anregen und entschlackend wirken, damit wir die Winterschwere abschütteln können. Dabei helfen uns Bitterstoffe. Und genau das, was der Körper jetzt braucht, beginnt draußen auch wieder zu wachsen: Löwenzahn, Brennnessel, Kresse, Salate, … Baue möglichst oft frische Gartenkräuter in deinen Speiseplan ein. Als Tee, als Topping, als Beilage, als Saft …

Im Frühling kannst du außerdem ruhig ein bisschen schärfer würzen, um den Stoffwechsel in Schwung zu bringen. Zum Beispiel mit Ingwer, Kurkuma, Chili, Kreuzkümmel, Senfkörnern, Bockshornklee, Asafoetida, schwarzem Pfeffer und Pippali.

Und schließlich kurbelt auch das regelmäßige Trinken von gekochtem warmen Wasser unsere Verdauung an. Es fördert die Fettverbrennung und wirkt zudem schleimlösend.

Yoga im Frühling

Natürlich hilft dir auch deine Yogapraxis dabei, nach der Winterzeit die Schwere aus Körper und Geist zu bringen und das Kapha wieder zu reduzieren.

Das solltest du jetzt üben:

  • Dynamische Flows wie den Sonnengruß. Sie stärken dein Herz-Kreislauf-System und regen den Stoffwechsel an.
  • Stehhaltungen. Sie kräftigen und dehnen den ganzen Körper.
  • Rückbeugen. Sie öffnen und weiten den Brustkorb, schenken dir Energie und haben einen schleimlösenden Effekt.
  • Drehhaltungen. Sie massieren die Bauchorgane und verbessern so deine Verdauung.

Verweile dagegen nicht so lange in liegenden Haltungen und sitzenden Vorbeugen. Sie haben eine kühlende und erdende Wirkung und treiben das Kapha-Dosha dadurch weiter in die Höhe. – Außer du brauchst das gerade, weil du dich nervös, gestresst und ruhelos fühlst. Oder vor dem Schlafengehen.

Detox im Frühling

Der Frühling ist die beste Zeit für ein Detox-Programm. Besser als der Herbst, wenn sich der Körper für die Winterzeit wappnet. Wirklich fasten, also auf Nahrung verzichten, ist dennoch auch im Frühjahr nur für Kapha-Typen geeignet. Vatas und Pittas können den Körper entschlacken, in dem sie wenig Belastendes (schweres Essen, Fertiggerichte, Zucker, Koffein, Alkohol,…) zu sich nehmen und statt dessen leicht verdaulich und frisch zubereitet essen. Eine Kitchari-Kur ist ideal. Für dieses einfache Gericht aus Reis und Mungbohnen mit vielen Gewürzen und frischem Gemüse gibt es viele Rezepte im Netz. Probier dich aus!

Das Frühjahr macht aber auch Lust, auf anderen Ebenen zu entschlacken. Wir sehnen uns nach mehr Leichtigkeit. Nicht umsonst heißt es FRÜHJAHRSputz. Und vielleicht ist ja gerade jetzt, da wir uns nur bedingt draußen aufhalten können, ein guter Zeitpunkt dafür auszumisten:

Räume deinen Kleiderschrank aus und probiere jedes Teil an, bevor es wieder ein- oder eben aussortiert wird. Mehr noch: Nimm dir jede einzelne Schublade in deiner Wohnung vor: Was benutzt du wirklich? Was benutzt du gern? Was hebst du nur auf, weil es dir jemand geschenkt hat? Was macht dir ein schlechtes Gewissen, weil es nur rumliegt? Was ist zu alt, zu eng, kaputt, hässlich, untauglich? Trenne dich von Fehlkäufen. Es ist so befreiend!

Körperpflege im Frühling

Jetzt ist außerdem eine gute Zeit für eine aktivierende Körperpflege, zum Beispiel durch eine Selbstmassage vor dem Duschen: Garshan ist eine ayurvedische Trockenmassage mit einem Rohseide-Handschuh, die den Stoffwechsel anregt und Kapha reduziert.

So wird’s gemacht:

  • Handgelenke und Ellbogenspitzen in kreisenden Bewegungen massieren
  • Arme mit langen Bewegungen von den Fingern zu den Oberarmen streichen (immer zum Herzen hin)
  • Brust und Herzbereich wird ausgelassen
  • Bauch + Pobacken in kreisenden Bewegungen
  • Knie in kreisenden Bewegungen
  • Oberschenkel mit langen, streichenden Bewegungen von unten nach oben
  • Füße + Fußgelenke in kreisenden Bewegungen
  • Unterschenkel mit langen, streichenden Bewegungen von unten nach oben
  • Dauer: 3 – 5 Minuten

Möchtest du mehr darüber wissen, wie ayurvedische Lifestyle-Tipps dein Leben bereichern können? Ich kann dir helfen, eine gesunde tägliche Routine zu entwickeln. So ein Coaching-Termin geht natürlich auch online. Mehr dazu auf meiner Website www.yogakraftwerk.de.

YOGA & AYURVEDA

Ayurvedisch leben – Yoga für die Doshas

Vata ausgleichen

Wenn du dich nervös oder unruhig fühlst, unkonzentriert oder völlig planlos bist, hilft eine erdende Yoga-Sequenz. Geh dabei ruhig und systematisch durch die Haltungen. Achte auf eine solide Basis, indem du die Körperteile am Boden fest verwurzelst: spreize die Zehen, strecke die Finger, öffne die Beinrückseiten, … Nimm dir Zeit für die Ausrichtung, atme dabei ruhig und gleichmäßig und bleibe lange in den Steh- und Drehhaltungen und in den Vorwärtsstreckungen. Länger als dir eigentlich lieb ist. Du wirst kräftiger und flexibler und schulst deine Ausdauer. Und du kommst zur Ruhe. Gönn dir eine lange Endentspannung.

Die gezeigte Sequenz ist ein Beispiel dafür, was du üben kannst, wenn dein Vata-Dosha überschießt:

  • Supta Baddha Konasana
  • Adho Mukha Svanasana
  • Vrksasana
  • Utthita Trikonasana
  • Utthita Parsvakonasana
  • Ardha Chandrasana
  • Marichyasana III
  • Paschimottanasana
  • Savasana

Pitta ausgleichen

Du bist Perfektionist? Ehrgeizig, zielorientiert, eine Führungspersönlichkeit? Aber manchmal auch ungeduldig, aggressiv und getrieben? Dann schießt dein feuriges Pitta-Dosha über und braucht einen Ausgleich. Bewegung ist gut – wenn sie spielerischer Natur ist, ohne Wettkampfgedanken.

Die Bewegung auf der Yogamatte kann ruhig herausfordernd sein, die Asanas sollten allerdings bei ruhiger Atmung ausgeführt und möglichst lange gehalten werden. Dann reduzieren Umkehrhaltungen, Drehungen und Vorwärtsstreckungen das Pitta-Dosha am wirksamsten. Wie bei der gezeigten Sequenz:

  • Sirsasana
  • Bharadvajasana II
  • Marichyasana III
  • Trianga Mukhaikapada Paschimottanasana
  • Janu Sirsasana
  • Paschimottanasana
  • Salamba Sarvangasana
  • Halasana
  • Savasana

Kapha ausgleichen

Du fühlst dich schwer und träge und kommst einfach nicht in die Gänge? Dir fehlt der Antrieb, aber nicht vor Erschöpfung, sondern eher aus Bequemlichkeit? Klingt nach einem Kapha-Überschuss. Und das beste Mittel dagegen ist – Bewegung!

Wenn du jetzt lange in sitzenden oder liegenden Yogahaltungen verweilst, wird es dir nur noch schwerer fallen, den Hintern hoch zu bekommen. Lange Vorbeugen erhöhen dein Kapha noch und machen dich lethargisch. Übe lieber dynamisch und mit viel Energie, um Kapha abzubauen: Umkehrhaltungen – bzw. Haltungen, die Arme, Schultern und Rumpf kräftigen, als Vorbereitung für Umkehrungen – , Rückbeugen oder eben Sonnengrüße. Dabei wird der ganze Körper gedehnt und gekräftigt und du stärkst dein Herz-Kreislauf-System. Das macht wach und bringt dich in Schwung.

Yoga für alle Elemente

Feuer, Wasser, Erde, Luft, Äther bzw. Raum sind die 5 Elemente, die nach dem Ayurveda die 3 Bioenergien Vata, Pitta und Kapha prägen, die wir alle zu ganz individuellen Anteilen in uns tragen. Der Yoga hilft uns dabei, die Doshas in Balance zu bringen. Wir können mit bestimmten Asanas gezielt ein Dosha beruhigen, das uns aus der Bahn wirft. Und wir können auch mit einer ausgewogenen Sequenz auf alle Bioenergien gleichzeitig ausgleichend einwirken, indem wir alle 5 Elemente ansprechen. Zum Beispiel mit dieser Reihe von Haltungen:

?? Hüftöffner (Wasser)

  • Baddha Konasana
  • Upavistha Konasana

?? Stehhaltungen (Erde)

  • Utthita Trikonasana
  • Ardha Chandrasana

?? Rückbeugen (Luft)

  • Dhanurasana
  • Urdhva Dhanurasana

?? Dreh- + Bauchhaltungen (Feuer)

  • Marichyasana III
  • Paripurna Navasana

?? Stille (Äther)

  • Savasana

Eine strukturierte und praxisorientierte Einführung in den Ayurveda bekommst du in meinem Kurs „Yoga & Ayurveda – Basic I“, der am 26. April wieder beginnt. Jeder Termin hat ein ayurvedisches Schwerpunktthema. Nach der Theorie und dem Erfahrungsaustausch üben wir jeweils eine thematisch passende Yogasequenz zusammen und ihr bekommt eine Hausaufgabe, um den Ayurveda zu Hause praktisch umzusetzen. Möchtest du mehr darüber erfahren? Dann schau doch mal auf meine Website www.yogakraftwerk.de.

YOGA & AYURVEDA

Ayurvedisch leben – Der Winter

In der Natur ist Stille eingekehrt. Auch wir sehnen uns in den Wintermonaten nach Ruhe und Rückzug. Unser Stoffwechsel wird langsamer. Das Vata-Dosha herrscht vor, aber es baut sich jetzt immer mehr Kapha auf. Wir brauchen energie- und nährstoffreiche Kost, damit uns warm wird und um unsere Abwehrkräfte zu stärken.

Die ayurvedischen Basic-Tipps im Winter:

❄️ Je kälter es draußen wird, desto mehr Wärme brauchen wir von innen und außen (Tee, Gewürze, baden, Wärmflasche, …)
❄️ Je feuchter die Kälte, desto mehr Schleimbildung. Dann brauchen wir trocknende, Kapha-reduzierende Maßnahmen (weniger Milchprodukte, schärfer würzen, leicht verdaulich, nicht so üppig essen, …)
❄️ Je trockener die Kälte, desto mehr müssen wir innen und außen befeuchten (Öle, Ghee, ausreichend trinken, Suppen, …)

Spaziergänge, gemütlich lesen, warme Speisen und Getränke, Massagen, viel Schlaf, viel kuscheln – das alles hilft gegen den Winterblues.

Ernährung im Winter

Auch wenn ihr euch vorgenommen habt, 2020 endlich ein paar Kilo abzuspecken – jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für Diäten. Wir müssen uns warm halten und das Immunsystem stärken und dafür brauchen wir ein paar Reserven.

Ernährungsempfehlungen:

? Frische, wärmende, nährende Gerichte: Porridge, Eintöpfe, Currys, Linsen- und Bohnengerichte, Milchreis, …
? Erdendes Gemüse: Möhren, Pastinaken, Rote Beete, Lauch, …
? Wärmende, verdauungsanregende Gewürze: Kurkuma, Muskatnuss, Nelken, Safran, Zimt, schwarzer Pfeffer, Ingwer, Asafoetida, …
? Warmes Wasser und Gewürztees, Goldene Latte, gern auch mal ein Glas Wein, …

Jetzt lieber nicht:

? Alles Kalte: Eiscreme, kalte Salate, eisgekühlte Getränke, …
? Trockene und zu leichte Nahrungsmittel: Reiswaffeln, Knäckebrot, …

Yoga im Winter

Auch wenn es sich im Moment eher wie Frühling anfühlt, haben wir immer noch Winter. Die Zeit der langen Nächte, der Stille und des Rückzuges. Jede konzentrierte Yogapraxis unterstützt uns dabei, nach innen zu spüren und die Gedanken zur Ruhe zu bringen.

Es ist eine gute Zeit für erdende Sequenzen, bei denen die einzelnen Asanas länger gehalten werden, um das Vata-Dosha zu zähmen. Wenn wir gut ausgerichtet sind, können wir ruhig eine Minute in der jeweiligen Steh- oder Drehhaltung zubringen, sofern wir eine fordernde Praxis möchten. Bei Umkehrhaltungen und Vorbeugen sogar noch viel länger. Vielleicht ist aber auch gerade Entspannung und Loslassen beim Restorative oder Yin Yoga das Richtige. In einem warmen Raum und einer angenehmen Atmosphäre.

Auch Rückbeugen sind jetzt angebracht, die den Brustkorb öffnen. Das erleichtert die Atmung und wirkt stimmungsaufhellend, wenn einem die Dunkelheit aufs Gemüt schlägt.

Die Yogapraxis sollte nicht auslaugen, aber langsame Sonnengrüße wecken die Lebensgeister und halten den Körper geschmeidig.

Pranayama im Winter

Surya Bhedana Pranayama:

Die Sonnenatmung. Genauer übersetzt, wird die Sonne „durchgezogen“. Diese Atemtechnik wirkt zugleich ausgleichend und energetisierend. Sie wärmt und verbessert die Verdauung.

Sitze dafür sehr aufrecht, bringe den Körper zur Ruhe und senke das Kinn zur Brust. Es wird immer über das rechte Nasenloch ein und über das linke wieder ausgeatmet. Ein Nasenloch wird geschlossen, das andere durch leichten Druck der Finger halb geöffnet, um so den Atemfluss zu verlängern.

☀️ rechte Hand zur Nase führen
☀️ linkes Nasenloch mit der Spitze von Ring- und kleinem Finger zuhalten
☀️ rechtes Nasenloch mit dem Daumen leicht verengen
☀️ langsam, bewusst, tief durch das halb geschlossene rechte Nasenloch einatmen
☀️ rechtes Nasenloch mit dem Daumen schließen, linkes Nasenloch etwas öffnen
☀️ langsam, bewusst, tief durch das halb geschlossene linke Nasenloch ausatmen
☀️ linkes Nasenloch schließen, rechts leicht öffnen zum nächsten Einatmen…

Bei fortgeschrittenem Üben wird der Atem nach dem Ein- und Ausatmen gehalten, ohne etwas zu forcieren. Dabei werden beide Nasenlöcher geschlossen.

10 bis 15 Minuten wiederholen, anschließend zurücklegen in Savasana.

Körperpflege im Winter

Yoga wird barfuß geübt. Viele haben allerdings ein gespaltenes Verhältnis zu ihren Füßen und verstecken sie am liebsten in Socken und Schuhen – zu Unrecht. Wenn wir sie ein bisschen pampern, können wir auch ein liebevolleres Verhältnis zu unseren Füßen entwickeln. Und gepflegte Füße zeigt man auch lieber her.

Ich öle meine Füße täglich mit Sesamöl ein (kaltgepresst, nicht geröstet). Verreibe dafür ein paar Tropfen Öl in den Händen und rubble damit morgens nach dem Duschen 36mal kräftig über jede Fußsohle. Das hat mir einst eine Ayurveda-Ärztin empfohlen. Keine Ahnung, ob die Zahl eine Bedeutung hat, aber es hilft. ?

Das Sesamöl macht die Füße schön weich und es wärmt. Ideal für alle, die unter kalten Füßen leiden. Außerdem hat Sesamöl eine beruhigende, erdende, stärkende Wirkung und wirkt daher ausgleichend auf das Vata-Dosha, das zu dieser Jahreszeit recht dominant ist.

Damit ich mit den eingeölten Füßen nicht die ganze Wohnung volltappe, hab ich Filzpantoffeln. Nur für dieses kleine Ritual, das ich nicht mehr missen möchte.

Was sind deine liebsten Rituale?

Viele weitere Anregungen gibt es bei meinem Kurs „Yoga & Ayurveda Basic I“, der im April wieder beginnt. Alle Infos dazu gibt es auf der Website (Link über Bio). Der Ayurveda lebt vom Ausprobieren. Habt viel Freude beim Experimentieren!

YOGA & AYURVEDA

Ayurvedisch leben – Der Tageszyklus

In den ganz frühen Morgenstunden ist mein Schlaf eher etwas unruhig. Aber wenn ich dann im Morgengrauen nochmal einschlafe, dann richtig tief und fest. Kommt euch das bekannt vor?

Im Ayurveda wird das mit dem natürlichen Tageszyklus erklärt. Je nach Tageszeit ist entweder das Vata-, Pitta- oder Kapha-Dosha dominant und beeinflusst unseren Energielevel. Innerhalb eines 24-Stunden-Rhythmus‘ wechseln sich die Doshas immer wieder ab. Das Wissen darüber, wann welches Dosha aktiv ist und was das für unseren Energie- und Leistungsspiegel bedeutet, kann uns helfen, den Tag besser zu nutzen und unser Potential voll auszuschöpfen. Es zeigt uns aber auch, wann die beste Zeit ist, um zur Ruhe zu kommen, damit wir gut einschlafen und der Körper sich regenerieren kann. – Und was passiert, wenn wir nicht darauf hören…

2 – 6 Uhr morgens: Vata-Zeit

Die ganz frühen Morgenstunden von etwa 2 bis 6 Uhr bzw. bis Sonnenaufgang werden vom Vata-Dosha geprägt. Also von den Elementen Luft und Äther. Diese Zeitspanne zeichnet sich daher durch Leichtigkeit, Bewegung und eine frei werdende Energie aus.

Unser Schlaf ist um diese Zeit leicht. Auf ohnehin sehr Vata-lastige Menschen trifft das umso mehr zu. Wenn wir nachts raus müssen, dann meist um diese Zeit. Ich bin Asthmatiker, wenn ich einen Anfall hatte, dann bisher fast immer in diesen frühen Stunden.

Aber es hat auch sein Gutes: Wenn wir es schaffen, innerhalb dieses Zeitfensters aufzustehen, dann fühlen wir uns sehr viel leichter, klarer und beschwingter, als wenn wir bis in den späten Morgen hinein schlafen. Vor dem Morgengrauen kommt außerdem die Verdauung besser in Schwung.

Probiert es aus. Ihr wisst schon: Der frühe Vogel…

6 – 10 Uhr morgens: Kapha-Zeit

Gegen 6 Uhr morgens – beziehungsweise mit dem Sonnenaufgang – beginnt die Kapha-Zeit und bringt die Schwere, Ruhe und Gelassenheit der Elemente Wasser und Erde mit sich. Wer jetzt noch in den Federn liegt, wird es schwer haben aufzustehen. Meist schläft man nochmal richtig tief und fest ein und fühlt sich anschließend ziemlich gerädert. Es ist auch schade, diese Zeit zu verschlafen, denn die erdende Kapha-Energie kann man sinnvoller nutzen:

Für eine ruhige Morgenroutine, zum Beispiel, mit den ayurvedischen Reinigungspraktiken (Ölziehen, Zungeschaben, Garshan-Massage,…). Es ist auch ein guter Zeitpunkt, um mit einer ruhigen Yogapraxis den Körper wieder geschmeidig zu machen. Oder um zu meditieren, denn die Kapha-Zeit erleichtert es uns, die Gedanken zur Ruhe zu bringen.

Die Kapha-Schwere beeinflusst auch unsere Verdauung. Sie ist recht träge um diese Zeit. Deshalb sollte das Frühstück leicht und warm sein. Porridge ist einfach und sehr bekömmlich: ein Getreidebrei mit gedünstetem Obst und Gewürzen wie Zimt und Kardamom.

Es macht Sinn, den Arbeitstag mit den Aufgaben zu beginnen, die am wichtigsten sind oder die größte Geduld erfordern. In der Kapha-Phase haben wir das meiste Durchhaltevermögen und können uns gut auf eine Sache konzentrieren.

10 – 14 Uhr mittags: Pitta-Zeit

Wenn die Sonne am höchsten steht, brennt auch unser inneres Feuer. Zu dieser Tageszeit sind wir am leistungsfähigsten. Zielgerichtet können wir die Aufgaben vom Vormittag zu Ende bringen und schwierige Themen oder Verhandlungen angehen. Die Pitta-Energie schenkt uns Selbstvertrauen, Problemlösungskompetenz und Entscheidungskraft.

Auch unser Verdauungsfeuer brennt jetzt am stärksten. Deshalb sollte die Hauptmahlzeit mittags eingenommen werden. Wir können um diese Zeit ruhig zuschlagen. Wenn wir allerdings zu schwer essen, werden wir müde, weil unser Körper im Anschluss nur noch mit dem Verdauen beschäftigt ist. Ein kurzer (!) Powernap von 15 Minuten (speziell für die Pitta- oder Vata-Typen) oder ein kleiner Spaziergang (für die Kaphas unter uns) unterstützt den Körper bei der Verdauung. So kommen wir erholt und gestärkt in den Nachmittag.

14 – 18 Uhr nachmittags: Vata-Zeit

Am Nachmittag wird wieder die Bewegungsenergie aktiv – sofern wir mittags nicht so schwer gegessen haben, dass uns die Verdauung nur noch müde macht.

Das Vata-Dosha bringt frischen Wind und einen neuen Energieschub. Vielleicht sind wir jetzt sogar ein bisschen hibbelig und zu unruhig für Aufgaben, die Geduld erfordern. Aber es ist eine kreative Phase. Eine gute Zeit für die Entwicklung von neuen Ideen, für Kommunikation und Bewegung. Wenn ihr es euch so einteilen könnt, dann nutzt die Zeit am besten zum Brainstormen, zur Kontaktpflege und zum Sport.

18 – 22 Uhr abends: Kapha-Zeit

Gegen 18 Uhr bzw. mit dem Sonnenuntergang beginnt die zweite Kapha-Phase im Tageszyklus und es breitet sich wieder die Schwere der Elemente Erde und Wasser aus. Es ist an der Zeit, nach dem turbulenten Tagesgeschehen und den vielen Sinneseindrücken endlich etwas zur Ruhe zu kommen.

Der Stoffwechsel fährt herunter, die Verdauung wird träger. Deshalb sollte das Abendessen auch eher leicht und nicht zu üppig sein. Es ist der Beginn der körperlichen und mentalen Regenerationsphase, die durch zu spätes, schweres Essen und exzessiven Medienkonsum am Abend gestört wird. Besser wäre ein abendliches Ritual, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen: ein paar beruhigende Yogahaltungen oder ein Abendspaziergang, Ölmassagen, Badewanne, Musik, Lesen, Schlummertrunk, … Mal 10 Minuten me-time, mal das volle Programm.

Dann haben wir auch die nötige Bettschwere für eine gute Nacht. Wenn wir es schaffen, vor 22 Uhr ins Bett zu kommen, ist es wesentlich leichter einzuschlafen, als danach. Denn nach 22 Uhr drehen wir sonst noch einmal richtig auf.

22 – 2 Uhr nachts: Pitta-Zeit

Gegen 22 Uhr wechselt die träge Kapha-Energie ins feurige Pitta-Dosha. Wenn wir jetzt noch nicht im Bett liegen, werden wir deshalb vielleicht nochmal putzmunter und tun uns später mit dem Einschlafen deutlich schwerer. Vermeintliche Nachteulen gehen also möglicherweise einfach nur zu spät ins Bett und werden deshalb gegen Mitternacht erst richtig aktiv.

Dabei ist in der ersten Nachthälfte unser Schlaf viel tiefer, als im zweiten (Vata-dominanten) Teil unserer Nachtruhe. Wenn wir diese Zeit zum Schlafen nutzen, sorgt die transformative Pitta-Energie für wichtige Stoffwechselvorgänge: Zellerneuerung, Hormonproduktion,… aber auch die geistige Verarbeitung von Erlebtem und neu Erlerntem. – Sofern wir nicht mit vollem Magen ins Bett gehen, weil wir zu spät gegessen haben. Dann ist der Körper erstmal mit der Verdauung beschäftigt…

Willst du mehr darüber wissen? Infos über meine Yoga & Ayurveda Kurse sowie über individuelles Coaching findest du auf meiner Website. Link in der Bio.


YOGA & AYURVEDA

Ayurvedisch leben – Der Herbst

Der Übergang von den hellen, warmen Sommermonaten in die dunklere, kältere und windige Jahreszeit ist für Körper und Geist eine große Herausforderung. Aus ayurvedischer Sicht herrscht das Vata-Dosha von Oktober bis in den Februar hinein. Die Bewegungsenergie, die von den Elementen Luft und Äther geprägt ist, pustet uns jetzt im wahrsten Sinne des Wortes richtig durch. Empfindsame Vata-Typen sind jetzt wahrscheinlich besonders „durch den Wind“.

Typische Anzeichen sind:

? Stressanfälligkeit
? Stimmungsschwankungen
? innere Unruhe
? trockene Haut
? Verdauungsprobleme
? Frösteln

Verstärkt wird das Ganze zum Jahresende hin durch das rege Treiben der Vorweihnachtszeit und notwendige Jahresabschlüsse im Geschäft.

Was hilft? Das genaue Gegenteil:

❤️ Rückzug nach innen
❤️ Ruhe
❤️ Wärme
❤️ Regelmäßigkeit
❤️ Erdung
❤️ wärmende Ölmassagen

Ernährung im Herbst

Überschüssiges Vata lässt sich besonders gut über die Ernährung ausgleichen. Warme Speisen morgens, mittags und abends mit wärmenden Gewürzen wie Ingwer oder Zimt und warme oder heiße Getränke heizen uns ein gegen das Frösteln und unterstützen die Verdauung. Suppen, Ghee und gute Öle am Essen wirken von innen gegen die Vata-typische Trockenheit. Wurzelgemüse – überhaupt Nahrungsmittel, die in oder direkt auf der Erde gewachsen sind – helfen gegen die Stressanfälligkeit und Ruhelosigkeit. Und die Natur unterstützt uns dabei. Jetzt reift in unserer Gegend genau das heran, was der Körper braucht, um den Herbststürmen und der zunehmenden Kälte zu trotzen.

Wenn ihr dann noch auf Regelmäßigkeit achtet bei den Mahlzeiten und euch auch die Zeit dafür nehmt und in Ruhe esst und genießt, dann kann euch nichts so schnell umpusten.

Yoga im Herbst

Die Yogapraxis beeinflusst unser vegetatives Nervensystem. Wann wir üben, was wir üben, wie wir üben und wie lange wir die Asanas halten spielt alles eine große Rolle bei der Wirkung der jeweiligen Yogaeinheit. Je mehr wir darüber wissen und je mehr wir auf der Matte experimentieren und erspüren, desto besser können wir die Asanapraxis gezielt einsetzen. Uns damit runterbringen, wenn wir grad überkochen. Neue Energie tanken, wenn wir erschöpft sind. Die Schlafqualität verbessern, die Verdauung anregen, Verspannungen lösen,… Egal welches Problem – Yoga ist die Antwort. Und im Idealfall mit einer zielgerichteten Sequenz.

In windigen, kühlen Herbstzeiten, in denen uns das Vata-Dosha durchpustet, sollte uns die Yogapraxis nicht zusätzlich stressen. Jetzt brauchen wir eine erdende Übungseinheit. Aber für lang gehaltene sitzende und liegende Asanas sind wir im Moment vielleicht viel zu aufgewühlt. Deshalb macht es Sinn mit langsamen, fließenden, sanften Bewegungen zu beginnen. Gerne mit vielen Wiederholungen. So wird uns erstmal warm und der Körper geschmeidig. Stehhaltungen wie die 3 Krieger erden uns im Anschluss und schenken uns Kraft und Selbstvertrauen, um allen Widrigkeiten zu trotzen. Drehhaltungen unterstützen die Verdauung und helfen uns, alle Anspannungen zu lösen. Und so haben wir am Ende der Praxis auch die innere Ruhe, um in langen Entspannungshaltungen loszulassen.

Hier ein Beispiel:

??‍♀️ #swastikasana
??‍♀️ #parsvaswastikasana
??‍♀️ #adhomukhaswastikasana
??‍♀️ #adhomukhavirasana
??‍♀️ #parivrttaadhomukhavirasana
??‍♀️ #adhomukhasvanasana
??‍♀️ #uttanasana
??‍♀️ #vrksasana
??‍♀️ #suryanamaskar
??‍♀️ #virabhadrasana2
??‍♀️ #virabhadrasana1
??‍♀️ #virabhadrasana3
??‍♀️ #urdhvahastasana
??‍♀️ #uttanasana
??‍♀️ #adhomukhasvanasana
??‍♀️ #paschimottanasana
??‍♀️ #setubandhasarvangasana
??‍♀️ #jatharaparivartanasana
??‍♀️ #pawanmuktasana
??‍♀️ langes #savasana

Loslassen im Herbst

Der Herbst ist eine Zeit des Wandels. Aber nur, wenn wir Altes loslassen, schaffen wir Platz für Neues. So wie jetzt die Blätter fallen, damit im nächsten Frühjahr neue wachsen können. Es ist eine gute Zeit für ein bisschen Detox für Körper, Geist und Seele.

Entschlackung über die Ernährung:

„Sanft“ ist das Stichwort. Es geht nicht darum, den Körper mit Radikalkuren zusätzlich zu stressen, sondern die Verdauungsorgane sanft zu entlasten, indem wir ihnen die Ruhe und die Zeit zum Verdauen geben und die Verdauung außerdem durch entsprechende Nahrungsmittel anregen. Das hilft dabei:

? Intermittierendes Fasten
? Nicht snacken, 4-5 h Pause nach dem Essen
? Nährende Lebensmittel, Gemüse, Reis, Gewürze
? Warmes Wasser, Kräutertees
? Wenig Belastendes aufnehmen

Entschlackung im Umfeld:

Für manche mag das kreative Chaos funktionieren, für mich nicht. Ich brauche Ordnung, Struktur und Licht, um klar denken zu können. Ein Zuviel von allem überfordert mich, kostet Zeit und lenkt nur ab. Vor allem, wenn es mir ein schlechtes Gewissen bereitet, wenn es mich ärgert, runterzieht oder belastet. Deshalb:

? Aufräumen
? Ausmisten
? Zeitfresser entlarven
? Termine reduzieren
? Energieräuber verbannen

Mental entschlacken:

Neue Ideen brauchen Raum, um sich zu entfalten. Auch im Kopf. Um wirklich zur Ruhe zu kommen, muss man sich zunächst mal bewusst all den Ablenkungen entziehen, die permanent auf unsere Sinnesorgane einprasseln:

? Gewohnheiten hinterfragen
? Journaling / Tagebuch schreiben
? Meditation
? In die Natur gehen
? Digital Detox Tag

Körperpflege im Herbst

Wind und Kälte, aber auch trockene Heizungsluft setzen unserer Haut jetzt zu. Aber der Ayurveda weiß ein sehr schönes Mittel dagegen: Abhyanga, die Selbstmassage mit Öl. Am besten mit wärmendem Sesamöl, das uns in dieser Vata-lastigen Zeit erdet und nährt.

So wird’s gemacht:

?? VOR dem Duschen oder Baden
?? Öl erwärmen
?? kreisen + streichen
?? auf der Schädelkrone beginnen
?? Ohren + Nacken
?? Gesicht + Hals
?? Arme kräftig
?? Handgelenke, Hände, Finger
?? Rumpf, Schultern, Brust sanft
?? Bauch im Uhrzeigersinn
?? Rücken
?? Po + Beine kräftig
?? Fußgelenke, Füße, Zehen
?? 20 min einwirken lassen
?? Bad oder warme Dusche

Enjoy…


YOGA & AYURVEDA

Ayurvedisch leben – Der Monatszyklus

Ich wünschte, ich hätte das früher gewusst. Hätte früher die Pille abgesetzt und früher damit begonnen, den weiblichen Zyklus als etwas Positives zu betrachten. Im Ayurveda spielen Zyklen eine große Rolle: Der Tageszyklus, Jahreszyklus, Lebenszyklus – und eben auch der Menstruationszyklus der Frauen. Wenn wir in uns hineinspüren, können wir fühlen, welche Energie gerade dominant ist und sie entsprechend für uns nutzen. Es gibt unterschiedliche ayurvedische Interpretationen des Monatszyklus‘, diese hier ist für mich schlüssig:

Follikelphase = Kapha-Phase:

> Nach der Menstruation bis zum Eisprung
> Schleimhaut wird aufgebaut + die nächste Eizelle reift heran
> Der Östrogenlevel steigt
> Energielevel + Vitalität steigen
> gute Zeit, neue Projekte zu starten

Eisprung = Pitta-Höhepunkt

> Energie, Lebensfreude, Fruchtbarkeit
> Wir sind attraktiv + sexy
> Die Pitta-Energie bringt unsere neuen Projekte voran

Lutealphase (Gelbkörperphase) = Pitta-Phase

> bis zur Menstruation
> Progesteron steigt, Östrogen sinkt
> keine Befruchtung: Progesteron sinkt wieder
> Pitta-Energie nimmt wieder ab
> evt. PMS durch überschüssiges Pitta + steigendes Vata (Reizbarkeit, Hitzewallungen, Verdauungsstörungen,…)

Menstruation = Vata-Phase

> Vata-Energie ist ausleitend
> Reinigungsprozess
> Zeit für Ruhe, Wärme, Reflektion, Intuition, Kreativität

Die Menstruation ist das Ende dieses Prozesses. Ein Ende, dem ein Neuanfang innewohnt. Wie so oft im Leben.

PMS

„Hast du deine Tage?“, ist ein beliebter Männerspruch, wenn Frauen auf Krawall gebürstet sind. Dabei sind es eher die Tage vor den Tagen, die uns reizbar machen. Das sogenannte prämenstruelle Syndrom (PMS) zeigt sich oft in Ungeduld und Streitlust, Hitzewallungen, Heißhunger oder Hautreizungen. Schuld daran ist aus ayurvedischer Sicht ein Überschuss an Pitta, das sich seit dem letzten Eisprung angesammelt hat.

Was hilft?
> Vermeiden: Scharf, salzig, anregend (Kaffee, Alkohol, Chips, Fleisch, Chili,…)
> Ausgleichen: Wurzelgemüse, grünes Gemüse, Kräuter, Kurkuma, Ruhe, Regelmäßigkeit, ruhige + erdende Yogapraxis

Aber PMS kann sich je nach individuellem Energiehaushalt auch anders äußern:

Vata-Dysbalance:

> Symptome: Angstzustände, Unruhe, Verstopfung, Schlaflosigkeit, Kälte, Trockenheit
> Ausgleichen: Wärme, Regelmäßigkeit, Ruhe, Ghee, Ingwer

Kapha-Dysbalance:

> Symptome: Wassereinlagerungen, Schweregefühl, Müdigkeit
> Ausgleichen: gut würzen, Bewegung, keine Milchprodukte, leicht + warm essen

Auch wenn viele Frauen unter PMS leiden, heißt das noch lange nicht, dass es normal ist. Es ist ein Zeichen dafür, dass etwas außer Balance ist. Durch ein paar Änderungen in der Ernährung und im Lebensstil könnt ihr euch meist schon deutliche Erleichterung verschaffen.

Menstruation

Wir Frauen sind zyklische Wesen. Der Zyklus, seine Regelmäßigkeit und wie es uns vor und während der Menstruation geht, sagt viel über unsere Gesundheit aus. Der Zyklusverlauf wird vereinzelt schon als „5. Vitalzeichen“ betrachtet – neben dem Bewusstsein (ansprechbar sein), der Atmung, dem Kreislauf (Puls, Blutdruck) und der Körpertemperatur. Es lohnt sich also, Körper und Geist und ihre Befindlichkeiten im Laufe des Menstruationszyklus‘ zu beobachten und die Blutung nicht nur als notwendiges Übel zu betrachten.

Einen echten, aussagekräftigen Zyklus habt ihr allerdings nur, wenn ihr nicht hormonell verhütet. Die Pille verhindert den Eisprung und damit wird unser natürliches Hormonsystem komplett unterdrückt. Der ganze Zyklus ist nur noch ein Scheinzyklus, die Menstruation nur eine Entzugsblutung. Die Pille hat dazu geführt, dass wir nur noch wenig über unseren Körper wissen. – Es gibt bessere Möglichkeiten zu verhüten und Beschwerden wie Hautunreinheiten in den Griff zu bekommen. Die werden durch den hormonellen Eingriff sowieso nur kaschiert, nicht geheilt.

Die Menstruation ist ayurvedisch betrachtet eine Vata-Phase. (Apana) Vata sorgt mit seiner abwärts gerichteten Bewegung für die Ausscheidung des Blutes. Das erhöhte Vata in dieser Zeit kann zu innerer Unruhe, Nervosität und Schlaflosigkeit führen. Wenn das Vata im Unterleib blockiert ist, kommt es zu Krämpfen oder Rückenschmerzen.

Es ist eine Zeit des Loslassens. Wir sollten uns in diesen Tagen schonen. Wir fühlen uns körperlich geschwächt, frieren schneller. Was hilft sind Ruhe, Rückzug und Wärme durch Wärmflaschen, heiße Getränke und warme Mahlzeiten. Roher Kakao wirkt stimmungsaufhellend und entkrampfend, eisenhaltige Lebensmittel gleichen den Eisenverlust durch die Blutung aus.

Vata-Phasen sind aber auch kreative Phasen. In dieser Zeit haben wir viele neue Ideen und können Pläne schmieden, die wir in den folgenden Kapha- und Pitta-Phasen umsetzen!

Yoga während der Menstruation

Frauengesundheit spielt beim Iyengar Yoga eine große Rolle. Das haben wir Geeta Iyengar zu verdanken, der Tochter von BKS Iyengar, die auch eine ayurvedische Ausbildung abgeschlossen hat. Sie hat am Yoga-Institut der Iyengars im indischen Pune die Women’s Class eingeführt. Sie hat das Buch „Yoga für die Frau“ geschrieben. Und sie hat uns sehr streng dazu erzogen, unsere Yogapraxis an die Bedürfnisse des Körpers anzupassen. Sei es in der Schwangerschaft, bei der Rückbildung, in der Menopause oder eben während der Mensis. Und sie hat Recht damit.

Eine klassische Menstruationssequenz beim Iyengar Yoga besteht aus erdenden kopfgestützten Vorbeugen, um den Geist zur Ruhe zu bringen, und gestützten brustöffnenden Haltungen, um Energie zu tanken. Auf Umkehrhaltungen wird in dieser Zeit verzichtet, um die ausleitende Apana Vata-Energie nicht zu stören, ebenso auf alle Asanas, die den Bauch quetschen oder anspannen oder die einfach zu anstrengend sind. Wir sollten uns Ruhe gönnen.

Zum Beispiel mit dieser Sequenz:

Die gestützten Vorwärtsbeugen beruhigen das Nervensystem und helfen bei geistiger Erschöpfung. Die brustöffnenden Haltungen im Liegen erfrischen bei körperlicher Erschöpfung. Sie können mit Kissen und Decken nachgebaut und auch einzeln geübt werden.

Die gesamte Sequenz dauert 1 – 1,5 Stunden.

              Supta Virasana, 5 Min.

Oder höher:
  • Supta Padmasana ODER Supta Swastikasana, 3 Min. / Seite
  • Supta Baddha Konasana, 5 Min.               
  • Janu Sirsasana, 2 Min./ Seite
  • Triang Mukhaikapada Paschimottanasana, 2 Min. / Seite
  • Ardha Baddha Padma Paschimottanasana, 2 Min. / Seite
  • Upavistha Konasana, 3 – 5 Min.
  • Baddha Konasana, 3 – 5 Min.
  1. Paschimottanasana, 3 – 5 Minuten
  • Viparita Dandasana, 5 Min.
  • Setu Bandha Sarvangasana, 5 Min.

  • Savasana, 10 Min.

Gute Erholung!

Eure Nici

YOGA & AYURVEDA

Ayurvedisch leben – Der Sommer

Wir tragen die 3 Bioenergien Vata, Pitta und Kapha nicht nur in uns, sie folgen auch einem jahreszeitlichen Zyklus und nehmen je nach Wetter an Intensität zu oder ab. Im Sommer – von etwa Juli bis in den Oktober hinein – herrscht das Pitta-Dosha, das feurige Element.

Im Ayurveda gilt „Gleiches verstärkt Gleiches. Gegensätze gleichen sich aus.“ Dementsprechend werden sehr Pitta geprägte Menschen in den heißen Sommermonaten noch befeuert. Das ist unter Umständen zu viel des Guten. – Während die Vata- und die Kapha-Menschen, die eher zu den Frostbeulen zählen, die warme Jahreszeit genießen.

In der Sommerzeit wird also die Pitta-Energie verstärkt. Das macht uns vor allem in der ersten Hälfte des Sommers aktiver, leistungsfähiger und unternehmungslustiger. Wir brauchen weniger Schlaf und haben ein starkes Verdauungsfeuer, sodass wir in dieser Zeit sogar Rohkost ganz gut vertragen und verarbeiten.

Je intensiver die Sonneneinstrahlung und je länger sie andauert, desto eher kann uns die Pitta-Energie auch aus dem Gleichgewicht bringen.

Typische Pitta-Dysbalancen in der heißen Jahreszeit sind:

☀️ Sonnenbrand
☀️ Hautirritationen
☀️ Sommer-Grippe
☀️ Magenbeschwerden
☀️ Reizbarkeit

Ernährung im Sommer

Wir können vor allem mit der Ernährung einen großen Einfluss auf unser überhitztes Pitta im Sommer nehmen. Mit kühlenden Speisen und Getränken. Gemeint ist die kühlende Wirkung der Nahrungsmittel, aber nicht, dass sie eiskalt sein sollen. Im Gegenteil: Nach der ayurvedischen Lehre stören kühlschrankkalte Nahrungsmittel und Eiswürfel in den Getränken unser Verdauungsfeuer und führen somit zu Verdauungsproblemen. Auch im Sommer. Wenn heiß (Wetter) und kalt (Nahrung) zusammentreffen, kann es zudem zu Hautproblemen kommen. Saure, salzige und scharfe Speisen, Zwiebeln und Knoblauch sowie Nachtschattengewächse wie Tomaten und Auberginen tragen ebenfalls dazu bei. Sie erhöhen das Pitta noch.

Ernährungsempfehlungen:

? viel trinken, aber weder eiskalt, noch heiß
? Minze, Gurke oder Kardamom ins Wasser
? grüne, frische Nahrungsmittel (grüne Blattgemüse, Gurke, Brokkoli, Zuccini, grüne Bohnen …)
? Rucola
? frische Kräuter
? süße, reife Früchte, allen voran Melone
? Kokos in allen Varianten

Yoga im Sommer

Auch mit Yogaübungen können wir ein erhitztes Gemüt beeinflussen und auf Körper und Geist ausgleichend wirken.

Bewegung – und damit auch die Asanapraxis – findet jetzt gern draußen statt. Vermeidet aber die pralle Sonne und die Mittagszeit. Auf unserer Terrasse im YogaKraftwerk ist es in den frühen Morgenstunden oder am Abend am schönsten.

Das erhöhte Pitta-Dosha schenkt uns Power und Mut. Diese Energie können wir nutzen, um uns achtsam und unter kompetenter Anleitung an einen neuen Level von Haltungen heranzuwagen. Das Pitta weckt aber auch den Ehrgeiz und die Lust sich mit anderen zu messen. Und das geht vielleicht nach hinten los: Verbissenes Üben kann zu Verletzungen führen und wirkt zudem noch zusätzlich erhitzend.

Bringt im Sommer also mehr spielerische Leichtigkeit (Vata) in eure Yogapraxis. Nehmt es nicht so ernst. Habt Spaß beim Üben und Experimentieren auf der Matte. Baut ein paar Drehhaltungen mit ein, um Verspannungen in der Körpermitte zu lösen, wo der Hauptsitz des Pitta im Körper ist. Und wenn ihr genug überschüssige Energie abgebaut habt, bringt euch mit ein paar kühlenden und erdenden Asanas (Kapha) zur Ruhe: länger gehaltende Vorbeugen, Restorative Yoga, langes Savasana…

Hier ist ein Beispiel für eine Pitta-ausgleichende Sequenz. Lasst euch Zeit dafür. Geht langsam durch die Haltungen:

??‍♂️ #suptabaddhakonasana
??‍♂️ #adhomukhavirasana
??‍♂️ #adhomukhasvanasana
??‍♂️ #uttanasana
??‍♂️ #suryanamaskar
??‍♂️ #prasaritapadottanasana
??‍♂️ #sirsasana (evt. nur einlaufen)
??‍♂️ #adhomukhavrksasana (evt. nur halber Handstand mit Füßen gegen eine Wand/Tür)
??‍♂️ #adhomukhasvanasana
??‍♂️ #salabhasana
??‍♂️ #dhanurasana
??‍♂️ #bharadvajasana1
??‍♂️ #marichyasana3
??‍♂️ #janusirsasana (lange halten)
??‍♂️ #paschimottanasana (lange halten)
??‍♂️ #setubandhasarvangasana (mit Klotz unter Kreuzbein, lange halten)
??‍♂️ langes #savasana

Pranayama im Sommer

Sitali ist eine kühlende, erfrischende Atemtechnik, die das Pitta-Dosha besänftigt, wenn es draußen sehr heiß ist.

Und so geht’s:

??‍♀️ Sitze in einer aufrechten Haltung
??‍♀️ Atme zunächst ruhig durch die Nase ein + aus
??‍♀️ Öffne den Mund, strecke die Zunge heraus + rolle die Seiten nach oben, sodass sie wie ein Strohhalm aussieht
??‍♀️ Atme durch diesen Strohhalm tief ein
??‍♀️ Schließe den Mund, senke das Kinn zur Brust + halte den Atem für 5-10 Sekunden (#jalandharabandha)
??‍♀️ Atme durch die Nase lang, tief + gleichmäßig aus
??‍♀️ Atme normal
??‍♀️ Wiederhole den Zyklus ein paar Mal
??‍♀️ Lege dich anschließend in #savasana

Körperpflege im Sommer

Der Sommer lockt nach draußen. Und auch wenn wir die pralle Mittagssonne meiden und uns durch entsprechende Kleidung und Sonnencremes schützen, können und wollen wir die starke Sonneneinstrahlung nicht völlig vermeiden und kommen oft ins Schwitzen. Damit die Haut trotzdem gut gepflegt und versorgt wird, braucht sie im Sommer besonders viel – kühlende – Feuchtigkeit und Öle.

Hautpflege im Sommer:

? Kokosöl für den Körper und zum Ölziehen
? Aloe Vera fürs Gesicht und bei Insektenstichen
? Rosenwasser als Erfrischungsspray
? Gurke und Avocado (z.B. gemischt mit Honig, Joghurt und Heilerde) für Gesichtsmasken

Ätherische Düfte im Sommer für Körper & Küche:

? Zitrone
? Grapefruit
? Limette
? Pfefferminze
? Rose
? Sandelholz
? Salbei
? Lavendel

Genieß die letzten schönen Sommertage in diesem Jahr. Bald wechseln wir in den Herbst. Die Umstellung auf die dunklere Jahreszeit ist eine ziemliche Herausforderung für den Körper. Aber auch dabei können wir ihn unterstützen. Dazu später mehr.

Ich freu mich über ein Feedback, wenn du den einen oder anderen Tipp ausprobiert hast. Funktioniert es? Hast du Fragen dazu? Hast du Themenwünsche? Lass es mich bitte wissen. Wenn ich dazu etwas beitragen kann, nehme ich es gern auf.

Mitte September beginnt mein nächster 10-wöchiger Kurs „Yoga & Ayurveda Basic I“. Weitere Infos dazu und zum Ayurveda Lifestyle Coaching findest du auf der Website. Link in der Bio. ?
Ich wünsche dir einen schönen Tag!
Deine Nici

YOGA & AYURVEDA

Ayurveda-Kur in Indien

Wir sehen alle gleich aus: Auf der einen Seite die groß gewachsenen, meist europäischen Kurgäste in den einheitlichen, leichten, bodenlangen Morgenmänteln. Vor der Massage ohne Kopfbedeckung. Nach der Behandlung mit einer etwas albernen Windel um den Kopf geschlungen. Auf der anderen Seite die unzähligen kleinen, zierlichen, indischen Massage-Therapeutinnen, neben denen sogar ich mir mit meinen 1,59m massig und gewaltig vorkomme. Auch sie sind alle gleich angezogen. Wie Schulmädchen. Die dicken, dunklen, langen Haare zum Dutt gebunden. So stehen wir uns täglich gegenüber im Ayurveda-Zentrum der Kuranlage. Es ist mir unbegreiflich, wie sich die Therapeuten immer zielsicher genau den richtigen nächsten Gast greifen können. Aber es läuft wie ein Uhrwerk.

Was heißt Panchakarma?

Ich habe die Panchakarma-Kur zusammen mit meiner Mama gebucht. Panchakarma heißt 5 (pancha) Handlungen (karma). Gemeint sind 5 ayurvedische Reinigungstechniken, die allerdings nicht alle zwingend bei jedem zum Zuge kommen müssen:

  • Nasya: Kräuteröl in die Nase
  • Vamana: Therapeutisches Erbrechen
  • Virechana: Abführmittel
  • Vasthi: Einlauf
  • Rakthamoksha: Aderlass

Uns wird – wie die meisten anderen – nur das Nasenöl, das Abführmittel und der Einlauf betreffen. Aber der Reihe nach …

Schon bei unserer Ankunft im Nattika Beach Ressort im südindischen Bundesstaat Kerala bekommen wir den Termin für unsere Sprechstunde mit den Ayurveda-Ärzten. Es sind zwei, die uns nur wenige Stunden später intensiv über unsere Befindlichkeiten ausfragen, Puls und Blutdruck messen und schließlich unsere individuellen Therapie- und Ernährungsempfehlungen für die nächsten Wochen festlegen.

Wir wollen den Kur-Aufenthalt bestmöglich nutzen und haben deshalb jedes Zimperlein aufgezählt. Bei mir spielt oft meine Haut verrückt und ich habe diverse Allergien. Außerdem spüre ich seit geraumer Zeit bei bestimmten Bewegungen meine rechte Schulter. Die Ärzte beschließen, mein Vata- und Pitta-Dosha wieder in Balance zu bringen. Ich bekomme ein paar Kräuter-Kapseln, Pulver und Säfte zur täglichen Einnahme und wenig später meinen genauen Ernährungsplan für die Zeit hier.

Ayurvedisch essen

Im Restaurant sind sämtliche – vegetarischen – Speisen danach geordnet, ob sie Vata, Pitta oder Kapha ausgleichend wirken. Fleisch gibt es nur auf ausdrücklichen Wunsch oder – und das kommt durchaus bei dem einen oder anderen vor – wenn es aus gesundheitlichen Gründen ab und zu notwendig scheint. Das Angebot ist riesig und sehr lecker. Der Chefkoch gibt einmal pro Woche eine kleine Vorführung seiner Kunst, bei der wir uns was für den Alltag zu Hause abgucken können. Plus die Rezepte dazu. Er hat inzwischen zwei Kochbücher veröffentlicht. 20 Mitarbeiter sorgen unter seiner Anleitung in der Küche für unser leibliches Wohl. Man könnte meinen, wir wären hunderte hungrige Mäuler. Dabei ist die Zahl der Kurgäste in dem großen Ressort angenehm überschaubar.

Ich halte mich, wie verordnet, an das Vata-Pitta-Buffett. Kapha ist zu scharf gewürzt und würde meine Haut noch mehr reizen. Tagsüber trinke ich Vata- oder Pitta-Tee oder heißes Kreuzkümmel- oder Koriander-Wasser. Abends nur reines heißes Wasser, damit ich besser schlafen kann. Das gewürzte Wasser wirkt zu stark ausleitend. Dann müsste ich nachts öfter raus. Wir können uns jederzeit Thermoskannen mit frischem heißen Wasser holen. Das benutze ich vorsichtshalber auch zum Zähneputzen. Ich traue dem indischen Leitungswasser nicht. Wenn ich Obst essen möchte, soll ich es mir nach dem Frühstück mit aufs Zimmer nehmen und erst später essen, damit es nicht mit dem anderen Essen vermischt wird und zu Verdauungsproblemen führt. Das gleiche gilt für Fruchtsäfte. Es macht übrigens Sinn, schon Wochen vor der Kur auf Kaffee zu verzichten. Dann spart man sich die Kopfschmerzen, die einem die ersten Tage etwas verleiden können. Neue Wege Reisen, über die wir die Erholungswochen gebucht haben, hat uns darüber im Vorfeld ausführlich informiert.

Ayurvedische Massagen

Auch mein Therapieplan für die Ayurveda-Massagen ist genau auf meine Befindlichkeiten abgestimmt und kann jederzeit spontan korrigiert werden, wenn sich in der täglichen ärztlichen Konsultation etwas Neues ergeben sollte. Am ersten Tag erhalte ich eine angenehme Ganzkörpermassage von der mir zugewiesenen Massagetherapeutin Chinju. Ab dem zweiten Tag beginnt ein tägliches zweistündiges Programm mit wechselnden Inhalten. Ich bin dabei splitterfasernackt bis auf ein kleines Wickelhöschen, das Chinju mir anlegt. Eine Mischung aus Stringtanga und Sumoringer-Schamschutz. Jede Session beginnt sitzend. Chinju drückt mir auf das dritte Auge zwischen den Augenbrauen und singt mit ihrem feinen Stimmchen ein kurzes Mantra. Dann werde ich mit heißem Öl eingeglitscht und noch im Sitzen bearbeitet Chinju meinen Kopf und meine Schultern.

Im Laufe unseres zweiwöchigen Aufenthaltes genieße ich eine ganze Menge unterschiedlicher ayurvedischer Behandlungen. Meist mehrere an einem Tag. Eine schöner als die andere:

  • Thirummal: Eine synchrone Vierhand-Massage zusammen mit einer zweiten Therapeutin in der Bauch- und in der Rückenlage. Sie soll den Alterungsprozess aufhalten. ?
  • Gesichtsmassage
  • Podikizhi: Ebenfalls eine synchrone Doppelbehandlung, doch dieses Mal mit pulvrigen medizinischen Kräuterstempeln, mit denen mein Körper von allen Seiten abgeklopft wird. Die Stempelmassage fördert die Blutzirkulation, verbrennt Fett und löst Blockaden.
  • Lepam: Auf meine etwas angeschlagene rechte Schulter bekomme ich täglich während der Therapie knüppeldick eine heiße Kräuterpaste geschmiert. Es scheint zu helfen.
  • Nasyam: Die Nasenreinigung. Dabei wird zuerst das Gesicht mit Druck massiert und dann das Kräuteröl in die Nase getropft, das ich beim Einatmen nach oben ziehe. Anschließend wird gegurgelt.
  • Snehapanam: 10 – 25ml Ghee (ausgelassene Butter) zum Trinken. Mit etwas Zitrone und anschließend warmen Wasser geht das schon. Es wird uns Tage im Voraus in Vorbereitung auf den Abführtag verabreicht.
  • Kashayadhara: Ich liege auf dem Rücken und bekomme innerhalb von vielleicht 20min 3 Liter von einem medizinischen Kräutersud über die Stirn gegossen. Langsam und stetig läuft das warme Wasser über meinen Kopf, immer von einer Seite zur anderen pendelnd.
  • Chavitty Thirummal: … heißt soviel wie „den Körper mit den Füßen des Therapeuten massieren“. Ich liege dazu eingeölt auf einer großen Matte am Boden und meine kleine Masseurin hält sich an einem Seil fest, das von der Decke hängt, um mich ganz gleichmäßig mit jeweils einem Fuß zu massieren. Der Druck ist fester als die Handmassagen.
  • Dampfbad: Dazu sitze ich in einer Art Faß, bei dem oben nur der Kopf rausschaut. Ein bisschen wie im Mittelalter, wenn die Leute gekocht wurden. Nur in schön.

  • Virechana: Das Abführen. Am Vorabend soll ich nur noch Reis und gekochtes Gemüse essen, was es hier sowieso reichlich und lecker in allen Variationen gibt. Morgens um 8 Uhr geh ich zu den Ärzten und bekomme mein Abführmittel zum Trinken. Ich soll dabei gen Osten sitzen und mit einer positiven Intension an die Sache herangehen. Dann setze ich mich auf die Terrasse, trinke im Halbstundentakt warmes Wasser und harre der Dinge, die da kommen – und führe für die Ärzte akribisch Buch darüber … Gegen 13 Uhr ist das Schlimmste vorbei. Ich bekomme Reiswasser, schließlich etwas Reis und eine aufgeschlagene Kokosnuss mit Strohhalm zum Trinken und kann ab 15 Uhr auch wieder duschen und mich von unserer Hütte entfernen. Alles halb so wild. Die nächsten 2 Mahlzeiten sind noch moderat und dann geht der normale Tagesablauf weiter.
  • Elakizhi: Wieder eine Stempel-Massage. Diesmal klopfen die beiden Mädels mit Baumwolltüchern auf mir rum, die sie mit Gewürzblättern, Knoblauch und Zitrone prall gefüllt und zu Stempeln gedreht haben. Und sie tunken sie immer wieder in heißes Öl. Ich rieche wie Aglio e Olio.
  • Pichu: Ein in heißes Öl getunktes Tuch auf meiner angegriffenen Schulter.
  • Ksheera Dhara: Ich liege in allen Lagen in einer flachen Holzwanne und werde von 2 Therapeutinnen im Gleichklang mit gewürzter heißer Milch begossen, während eine dritte Frau immer wieder die Kannen nachfüllt. Das ist meine absolute Lieblingsbehandlung. Wieder diese Synchonität der beiden Körperhälften, die das Ganze zu einem ganz besonderen Erlebnis macht. Dazu die Milch. Ich komme mir vor wie Kleopatra.
  • Eine Gesichtspackung mit einer dicken Mischung aus Papaya, Gewürzen und Rosenwasser.

Da es mir schwer fällt, während der Gesichts- und Kopfbehandlungen ruhig liegen zu bleiben, werden mir währenddessen gleichzeitig die Füße massiert. Und schon kann ich mich entspannen. Alles wirkt sehr durchdacht. Die Massagen bauen aufeinander auf und stimmen den Körper auf die Ausleitung ein. Unser jeweiliger Abführtag ist nacheinander, statt gleichzeitig, damit wir uns nicht um das Klo streiten. Und die letzten Tage dienen vor allem dem Aufbau und der Zuführung von Nährstoffen über die Haut. Wir bekommen zudem von den Ärzten zahllose Tipps für die Zeit nach der Kur.

Indien in der Regenzeit

Durch das viele Öl, das übrigens im Ressort selbst hergestellt wird, und auch die hohe Luftfeuchtigkeit ist meine Haut butterweich. Schminken macht bei den täglichen Gesichtsmassagen sowieso keinen Sinn, und so brauche ich hier von meiner eigenen Kosmetik so gut wie nichts. Wir schmieren uns in erster Linie großzügig mit Mücken- und Sonnenschutz ein. Tagsüber sind Mücken und Fliegen kein Problem, in der Dämmerung schon. Es ist gerade Regenzeit, aber der meiste Regen ist vor unserer Ankunft gefallen. Nachts gibt es manchmal einen heftigen Schauer und tagsüber kommt die Sonne wieder raus. Es sind etwa 30 Grad, nachts immer noch um die 25. Die Zimmer sind klimatisiert und überall hängen Ventilatoren – die übrigens auch die Insekten vertreiben. Genau wie der nette Mann, der jeden Abend glühenden Weihrauch durch unsere Hütte schwenkt und sie ausräuchert.

Yoga im Ayurveda-Resort

Direkt vor unserer Unterkunft ist passenderweise die offene Yogahall. Hier wird von 6 – 6.30 Uhr meditiert und anschließend finden über den Tag verteilt mehrere Yogaklassen statt. Es ist schön, mal wieder als Schüler Yogastunden zu besuchen. Die Yogalehrerin wurde – genau wie die Therapeutinnen – von den Ärzten instruiert. Sie weiß über unsere Befindlichkeiten Bescheid und legt Wert auf ein Gespräch mit uns, bevor wir die erste Stunde besuchen.

Das Personal

Unser Resort liegt direkt am Strand. Es gibt einen Aufpasser, der uns beschützend im Auge behält und auch sofort unsere Liegen zurecht zieht und ein Handtuch bringt, sobald wir am Sandstrand auftauchen. Jeden Morgen wird der Strand von einer handvoll Frauen von Algen und all dem Zeug gesäubert, das über Nacht angeschwemmt ist. Zum Schwimmen im Meer ist der Wellengang in der Regenzeit zu stark. Dafür gibt es einen großen Pool im Ressort.

Die Vegetation ist üppig. Zahllose freundliche Menschen kümmern sich permanent darum. Pflanzen, harken, gießen wenn nötig. Alles ist sehr gepflegt und blitzsauber. Ob am Strand, im Restaurant oder bei den Behandlungen – es wimmelt vor unauffälligen Heinzelmännchen.

Fazit

Es ist meine erste Panchakarma-Kur. Ich habe keinen Vergleich. Aber für meine Mama ist die Kur „das Schönste, das sie je erlebt hat.“ Nichtstun fällt mir etwas schwer, aber für mich zählt die Kur zumindest zu den schönsten Erfahrungen dazu. Ich fühle mich total entspannt. Da es WLAN nur in bestimmten Bereichen gibt, hält sich unser Medienkonsum auch stark in Grenzen. Und das tut gut.

Ich habe in den 2 Wochen 1-2 Kilo abgenommen. Es hätte mehr sein können, wenn ich gewollt hätte, aber das war nicht meine Priorität. Ich esse einfach zu gern.

Hast du auch schon mal eine Ayurveda-Kur erleben können? Wo warst du? Wie hat es dir dort gefallen? War es genau so? Oder hast du Fragen dazu? Möchtest du noch mehr über Ayurveda erfahren? Was interessiert dich besonders? Schreib es mir. Ich gehe gern darauf ein.

Im September beginnt mein nächster 10-wöchiger Kurs „Yoga & Ayurveda Basic I“. Weitere Infos dazu und zum Ayurveda Lifestyle Coaching findest du auf der Website www.yogakraftwerk.de.

Deine Nici

YOGA & AYURVEDA

Ayurvedisch leben – Die Doshas

Hier kommt die Zusammenfassung meiner Ayurveda-Infos vom Juli 2019. In diesem Monat standen die Doshas im Fokus. Jeden Donnerstag poste ich einen neuen Ayurveda-Tipp auf Instagram unter der Rubrik „Ayurvedisch leben“. Schau doch mal rein: https://www.instagram.com/nici_tannert_yogakraftwerk.

Die Doshas sind die 3 Bioenergien Vata, Pitta und Kapha. Sie prägen je nach Dominanz unser ganz individuelles Aussehen, unseren Charakter, unser Verhalten, unsere Talente und unsere Macken. Sie sind logisch und erklären unsere Eigenheiten. Wenn wir sie verstehen, können wir lernen, Dysbalancen wie Schlaflosigkeit, Allergien, Nervosität, Heißhungerattacken, Verdauungsprobleme, … auszugleichen und unser Wohlbefinden zu verbessern.

Die unterschiedlichen Eigenschaften der Bioenergien werden durch die Elemente bestimmt, aus denen sie sich zusammensetzen. Nach der ayurvedischen Lehre gibt es insgesamt 5 Elemente: Luft, Äther, Feuer, Wasser und Erde. Sie formen unsere Natur, alles um uns herum und auch uns selbst. Jedes Element hat seine ureigenen Eigenschaften:

➡️ Luft: Leichtigkeit, Beweglichkeit, Kühle, Trockenheit, …
➡️ Äther: Raum, Leere, …
➡️ Feuer: Hitze, Transformation,…
➡️ Wasser: Fließen, Verbindung, Feuchtigkeit,…
➡️ Erde: Stabilität, Schwere, Basis, …

Jedes Dosha setzt sich aus zwei Elementen zusammen:

➡️ Vata: Luft & Äther
➡️ Pitta: Feuer & etwas Wasser
➡️ Kapha: Erde & Wasser

… und übernimmt damit auch die Eigenschaften dieser Elemente.

Wir tragen alle 3 Doshas in unterschiedlicher Ausprägung in uns. Je mehr ein oder mehrere Doshas in uns ausgeprägt sind, desto mehr bestimmen sie unsere physiologischen und emotional-mentalen Eigenheiten. Die Zusammensetzung wird bei unserer Zeugung bestimmt, aber sie verändert sich durch unsere Lebensweise und Lebensumstände, durch Alter, Tages- oder Jahresrhythmen. Sie sind bis zu einen gewissen Grad beeinflussbar. Das lässt sich erspüren. Damit können wir experimentieren. Und das macht den Ayurveda für mich so hochgradig spannend.

Das Vata-Dosha

Die Eigenschaften der Vata-Energie werden durch die Elemente Luft und Äther (Raum) bestimmt: Sie ist also leicht, beweglich, flexibel, dynamisch, flüchtig, kühl, trocken, …

Was lässt sich daraus auf uns ableiten?

Körperlich:

➡️ sehr schlank, zart
➡️ sehr groß oder klein
➡️ trockene, oft gelockte Haare
➡️ friert schnell
➡️ leichter Schlaf

Mental-emotional:

➡️ lebhaft
➡️ kreativ
➡️ begeisterungsfähig
➡️ spricht schnell + viel
➡️ aufgeschlossen

Außer Balance:

➡️ Schlafstörungen
➡️ nervös, ängstlich
➡️ unkonzentriert
➡️ trockene, schuppige Haut
➡️ Verstopfung

Sehr Vata-geprägten Menschen fehlt oft die Erdung des Kapha, um zur Ruhe zu kommen, und die Zielorientiertheit des Pitta, um die vielen kreativen Vata-Ideen auch umzusetzen.

Was hilft?

➡️ Struktur, Routinen
➡️ Regelmäßigkeit (Essen, Schlaf, …)
➡️ Wärme (Essen, Trinken, Wärmflasche, …)
➡️ Wurzelgemüse
➡️ Yoga: sanfter Vinyasa-Flow, Yin Yoga, Restorative Yoga

Das Pitta-Dosha

Die Eigenschaften der Pitta-Energie werden vor allem durch das Element Feuer (und ein wenig auch durch Wasser) bestimmt: Sie ist also heiß, transformierend, aktivierend, scharf, wärmend, stoffwechselanregend, …

Was lässt sich daraus auf uns ableiten?

Körperlich:

➡️ athletisch
➡️ neigen zu Rötung
➡️ ausgeprägter Hunger + Durst
➡️ starke Verdauung, evt. Durchfall
➡️ viel Energie

Mental-emotional:

➡️ scharfer Verstand
➡️ Macher, Anführer
➡️ spricht eloquent + mitreißend
➡️ gern im Mittelpunkt
➡️ ungeduldig

Außer Balance:

➡️ Entzündungen
➡️ Sodbrennen, Magengeschwüre
➡️ Bluthochdruck
➡️ aggressiv, herrisch
➡️ ausgebrannt

Sehr Pitta-geprägten Menschen fehlt oft die Erdung des Kapha, um zur Ruhe zu kommen, und die Leichtigkeit des Vata, um nicht alles so ernst zu nehmen.

Was hilft?

➡️ kühlende, nahrhafte Speisen
➡️ Regelmäßigkeit (Essen, Schlaf, …)
➡️ bewusste Pausen
➡️ Abendspaziergänge
➡️ Yoga: überschüssige Energie abbauen (Rückbeugen, Drehhaltungen, Armbalancen) + dann zur Ruhe kommen (Vorbeugen, lange Umkehrhaltungen, Restoratives)

Das Kapha-Dosha

Die Eigenschaften der Kapha-Energie werden durch die Elemente Erde und Wasser bestimmt: Sie ist also stabil, schwer, kühl, fließend, langsam, …

Was lässt sich daraus auf uns ableiten?

Körperlich:

➡️ stabil, fest, kurvig
➡️ gesunde Haut + Haare
➡️ feuchte, kühle Hände
➡️ Energie: langsam, aber konstant
➡️ träge Verdauung

Mental-emotional:

➡️ mitfühlend, sozial
➡️ geduldig, liebenswürdig
➡️ liebt Ruhe + Entspannung
➡️ gutes Durchhaltevermögen
➡️ liebt Routinen

Außer Balance:

➡️ träge, lethargisch
➡️ depressiv
➡️ geizig
➡️ Übergewicht
➡️ Wassereinlagerungen

Sehr Kapha-geprägten Menschen fehlt oft die Leichtigkeit des Vata und die Leidenschaft des Pitta, um in Schwung zu kommen.

Was hilft?

➡️ scharfes, gut gewürztes Essen
➡️ leichte, warme Speisen
➡️ Intermittierendes Fasten
➡️ viel Bewegung
➡️ Yoga: aktivierende, wärmende Praxis, mehr Leichtigkeit, Dynamik (Vinyasas, Jumpings, Umkehrhaltungen, Rückbeugen, …)

Erkennst du dich wieder? Wir sind natürlich nie nur das Eine oder Andere. Aber manche Eigenschaften können schon sehr hervorstechend sein. 🙂

Im September beginnt mein nächster 10-wöchiger Kurs „Yoga & Ayurveda Basic I“. Weitere Infos dazu und zum Ayurveda Lifestyle Coaching findest du auf der Website www.yogakraftwerk.de. ?
Ich wünsche dir einen schönen Tag!
Deine Nici