ASANA-PRAXIS

Wozu Yogalehrer?

„Yoga macht man eigentlich alleine“, hat mein Lehrer und ehemaliger Ausbilder Michael Forbes neulich in einem Workshop gesagt. Verrückt, oder? Der Mann hat ein riesiges Studio in München, für das er sehr viel Miete zahlen muss, und eine große Familie. Wenn alle nur noch alleine üben, könnte er sein Studio schließen. Ich meins auch. Trotzdem hat er vollkommen recht und auch ich propagiere gern und oft die eigenständige Yogapraxis und motiviere meine Schüler immer wieder dazu. Denn es ist nochmal etwas ganz anderes, als in einer Klasse angeleitet zu werden.

Welche Möglichkeiten zu üben habe ich überhaupt?

1. Gruppenkurse in einem Yogastudio

Sie sind perfekt, um die grundlegenden Asanas zu lernen. Ein bestenfalls erfahrener und kompetenter Yogalehrer führt durch eine sinnvoll aufgebaute Sequenz und bietet Alternativen und Hilfestellungen an, damit jeder die Haltungen einnehmen kann, ohne sich zu verletzen. Die Übenden werden korrigiert und oft auch zu anstrengenderen Positionen motiviert, die sie alleine wahrscheinlich nie machen würden. Kurse für Fortgeschrittene, weiterführende Workshops oder Seminare vermitteln zudem Wissen über die Asana- und Pranayama-Praxis hinaus, beispielsweise zur Yogaphilosophie, und bieten neue Herausforderungen und Inspirationen auf der Matte.

2. Gruppenkurse in einem Fitnessstudio

Es ist einfach nicht das Gleiche. Ohne die Qualität schmälern zu wollen, die immer vom Lehrer abhängt, ist die Atmosphäre bei einer Yogaklasse im Gym nach meiner Erfahrung anders als in einem Yogastudio. Der Lärmpegel, die Konzentration, die Raumgestaltung, die Ausstattung, …

3. Privatstunden

Schön, wenn man es sich leisten kann, dass sich die ganze Konzentration des Lehrers auf einen richtet. Ich gebe Privatstunden am liebsten, wenn der Schüler damit ein bestimmtes Ziel erreichen möchte: Kopfstand lernen, Verspannungen lösen, die Konzentration schärfen (ich hatte mal eine Bogenschützin), Entspannung finden, …

4. Live-Teilnahme an einer Onlineklasse

Auf diese Weise zu üben ist besser, als ich vor Corona erwartet hätte. Das weiß ich inzwischen aus hunderten Stunden, die ich sowohl aus Schüler- als auch aus Lehrersicht erlebt habe. Anfängern würde ich immer den Besuch im Studio ans Herz legen, aber der Online-Unterricht ist zu einer guten Alternative geworden, wenn man bereits etwas geübt ist. Vorausgesetzt, der Schüler hat seine Kamera eingeschaltet und so positioniert, dass der Lehrer ihn gut sehen kann. Und vorausgesetzt, der Lehrer schaut auch hin …

Interessanterweise hat sich während der Lockdowns, als ich ausschließlich Onlineklassen gegeben habe, mein Fortgeschrittenenkurs gefüllt. Plötzlich haben sich mehr Leute mehr zugetraut, weil die anderen sie nicht sehen konnten, falls sie die anspruchsvolleren Haltungen noch nicht so gut hinbekommen. Heute, da wir auch wieder im Studio üben können, trauen sie sich auch vor Ort. Sie haben inzwischen verstanden, dass wir alle nur auf unserem Yogaweg sind. Keiner ist perfekt. Mit der Asanapraxis wird man eh nie fertig. Es wird immer weitere Herausforderungen geben.

Außerdem haben sich online zu Hause alleine auf der Matte viele Schüler endlich dazu aufgerafft, die Einstiegsmantren zu Beginn jeder Klasse zu lernen und mitzuchanten. Seit dem Lockdown habe ich bei der Invocation am Anfang jetzt oft einen kleinen Chor. Das ist total schön.

Ich unterrichte inzwischen praktisch alle Klassen hybrid, also gleichzeitig vor Ort im Studio und online über Zoom, und ich finde es super. Vor jeder Klasse höre ich das Stimmengewirr von den zwei Gruppen: den Schülern im Raum und denen auf dem Bildschirm, die jeweils fröhlich miteinander plaudern, wenn sie sich schon länger aus dem Unterricht kennen. Wie zwei unterschiedliche Welten, die dann während der Klasse im gleichen Takt schwingen.

Und ich bin auch sehr dankbar für die Möglichkeit, die sich mir durch die Digitalisierung bietet, selbst regelmäßig mit meinen Lehrern und Mentoren in München, Berlin oder Pune in Indien zu üben – ohne meine Wohnung oder mein Studio verlassen zu müssen.

5. Yoga-Videos und Aufzeichnungen von Yogaklassen

Bei einem Video werde ich von einem Lehrer durch eine Sequenz geführt. Ich muss also nicht selber denken und habe mein Workout. Aber das war es dann auch schon. Keiner sieht mich, keiner korrigiert mich, keiner geht auf meine individuellen Belange ein. Friss oder stirb. Kann man machen. Meins ist es nicht.

Wenn ich an einem interessanten Iyengar Yoga Workshop nicht live teilnehmen kann, dann übe und lerne ich schon ab und zu nach der Aufzeichnung, die oft im Anschluss verschickt wird, um es nicht ganz zu verpassen. Aber ich würde jederzeit die Live-Teilnahme bevorzugen.

Nach Videos und Recordings zu yogeln, ist für mich noch lange keine selbstständige Yogapraxis. Die entsteht nur ohne jeden medialen Input, ohne die Anleitung eines Lehrers, alleine auf der Matte:

6. Open Mat

Das gemeinsame, aber selbstständige Üben in einer konzentrierten Atmosphäre habe ich am Yoga-Institut der Familie Iyengar in Pune schätzen gelernt. Jeden Morgen von 9 – 12 Uhr stand uns der große Übungssaal mit all den Hilfsmitteln zur eigenen Praxis zur Verfügung und er wurde rege genutzt. Um die Hundert Yogaübende aus aller Welt, die meisten davon Iyengar Yogalehrer, praktizierten täglich Matte an Matte. Jeder was anderes. Während sich die eine minutenlang wechselweise mal mit dem einen, mal mit dem anderen Bein in den Handstand schwang, lag der andere mit verbundenen Augen und vielen Hilfsmitteln in komplexen Entspannungshaltungen. Wieder andere hingen kopfüber von der Decke oder übten Stehhaltungen. Und ich mittendrin. Es war großartig. Jeden Donnerstagmorgen, von 10.30 bis 12 Uhr, habt ihr deshalb auch im YogaKraftwerk die Möglichkeit dazu.

7. Üben nach einer schriftlichen Sequenz

Das mache ich oft und gern. Ich sammle Sequenzen wie andere Leute Kochrezepte oder Strickmuster. Sowohl meine eigenen, als auch altbewährte von den Iyengars oder neu entwickelte von meinen Iyengar Yoga Kollegen, die wie ich in den Sozialen Medien aktiv sind und ihre Übungspraxis teilen. Meine Lieblingssequenzen kann ich inzwischen auswendig, aber häufig habe ich ein Blatt mit einer Sequenz neben meiner Matte liegen und nutze die Abfolge als roten Faden. Spüre hinein, beobachte und individualisiere.

8. Üben nach Intuition

Die Königsdisziplin. Freestyle. Ist mir früher extrem schwergefallen, habe ich aber in Pune schätzen gelernt. Dazu checke ich zunächst die Gegebenheiten: Wie geht es mir? Welche Art von Praxis würde mir jetzt guttun? Was möchte ich verbessern? Wieviel Zeit habe ich? Und – falls ich nicht in meiner vertrauten Umgebung bin – was steht mir an Hilfsmitteln zur Verfügung? In aller Regel habe ich einen groben Plan oder zumindest eine Idee oder Peakpose, wie zum Beispiel Hanumanasana, den Spagat. Und dann übe ich intuitiv, probiere aus, gehe tiefer und weiter: eine einladende Einstiegshaltung, vorbereitende Asanas, die die Stellen aufwärmen, die für die Peakpose gebraucht werden, diverse (vorbereitende) Varianten der Zielhaltung bis hin zur klassischen Asana und danach ausgleichende, beruhigende Haltungen, die schließlich in die Endentspannung übergehen.

Alleine zu üben ist für die persönliche Entwicklung auf dem Yogaweg meines Erachtens irgendwann unerlässlich. Aber ich möchte auch die Arbeit mit meinen Lehrern nicht missen.

Das sind die wesentlichen Unterschiede:

Yogaklasse Alleine üben
Fester TerminMuss mich alleine motivieren
Lehrer sagt Sequenz anMuss mir alleine was ausdenken
Werde korrigiertKann in mich hineinspüren
Werde inspiriert, lerne dazuKann ausprobieren & kreieren
Sequenz für alleÜbe, was ich grad brauche
Lehrer achtet auf die ZeitenMuss Haltungen selber austimen
Übe auch, was mir nicht gefälltVernachlässige ggf. Hass-Haltungen
Social EventMe-Time
Lasse mich berieselnKann mich besser konzentrieren

Die Mischung macht’s. Wie so oft. Wer nur alleine übt, läuft Gefahr, sich eine fehlerhafte Ausrichtung anzugewöhnen, die früher oder später zu körperlichen Problemen führen kann (z.B. im Kopfstand) und die nur schwer wieder abzulegen ist. Oder man neigt dazu, alleine immer das Gleiche zu machen. Die richtigen Lehrer bringen frischen Wind in meine Praxis, bringen mich auf neue Ideen. Wer aber immer nur einer angeleiteten Sequenz folgt, der hat den wahren Schatz einer Asanapraxis noch gar nicht entdeckt.

Wenn du lernen möchtest, selbstständig zu üben, aber dich bislang eher hilflos allein auf deiner Matte fühlst, dann melde dich bei mir. Ich unterstütze dich gern auf deinem Yogaweg zu einer regelmäßigen, erfüllenden Praxis.

Deine Nici

YOGA-REISE

5 Wochen Indien – der Ayurveda-Arzt

Meinen Heuschnupfen hab ich dank regelmäßiger Nasenspülung im Griff. Und seit ich Pranayama, die Atemtechniken, übe, hatte ich keinen schweren Asthmaanfall mehr. Das Einzige, das mir immer wieder Probleme bereitet, ist meine Haut. Sie reagiert auf Druck – egal ob durch Stress oder physisch. Wenn ich mich selbst zu sehr unter Druck setze oder bei der Yogapraxis ein Körperteil sehr lange auf ein anderes drückt (z.B. in Padmasana, dem Lotussitz, die Füße auf die Oberschenkel), dann wird meine Haut anschließend stellenweise rot und geschwollen und juckt auch noch fürchterlich. Eine Form von Urtikaria, der Nesselsucht. Ich sehe nach einer intensiven Übungsstunde oft aus wie ein geprügelter Hund. Über Stunden. Manchmal könnte ich mir die Haut vom Leib kratzen – bis der Schmerz größer ist als der Juckreiz.

Vor ein paar Jahren habe ich in einer solchen Phase angefangen, mich mit dem Ayurveda zu beschäftigen. Ich habe herausgefunden, welcher Typ ich bin, und meine Ernährung entsprechend umgestellt, um alles zu reduzieren oder zu meiden, das die Hautirritationen noch befeuert, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe etwa 2 Jahre lang weder Kaffee noch Alkohol getrunken, scharfe und rote Lebensmittel gemieden, dafür mehr grünes, bitteres, besänftigenderes Essen zu mir genommen. Und das hat geholfen. Besser als jedes Medikament. Es erfordert aber viel Disziplin, und da es mir wieder gut ging, haben sich mit der Zeit auch wieder alte Essgewohnheiten eingeschlichen. Ich habe bis jetzt noch nicht die Disziplin von damals aufbringen können. Aber ich weiß immerhin, dass mir der uralte Erfahrungsschatz des Ayurveda helfen kann. Der Wissenschaft des Lebens / der Gesundheit, wie die Übersetzung heißt. Genau wie der Yoga hat der Ayurveda seine Wurzeln in Indien.

Ich war schon ein paar Mal in Deutschland bei dem einen oder anderen (deutschen) Ayurveda-Arzt. Die Besuche fand ich immer sehr spannend und inspirierend. Indien ist die perfekte Gelegenheit, einen einheimischen Arzt vor Ort aufzusuchen. Meine Mitbewohnerin Moni hat auch schon eine Empfehlung: Dr. Neelesh Taware. Er hat seine Praxis in der Happy Colony in Pune. Happy Colony – das klingt doch schon mal gut.

20 Minuten dauert die Fahrt mit der Rikscha. Auch wenn die Auto-, Motorrad- und Rikschafahrer unentwegt hupen und ohne jede Vorfahrtsregel und fast ohne Ampeln manchmal so eng neben-, vor- und hintereinander fahren, dass kein Blatt mehr dazwischenpasst, haben die meisten von ihnen total entspannte Gesichtszüge oder lächeln sogar. Es sieht in der Happy Colony genauso staubig und angerostet aus wie überall, aber auch hier gibt es ausgesprochen freundliche und hilfsbereite Menschen, die uns bei der Suche nach dem richtigen Haus helfen wollen und dafür alles stehen und liegen lassen. Sie bringen Farbe, Gelassenheit und Lebensfreude in die triste Umgebung.

Neeleshs kleine Praxis befindet sich am Ende von einem kleinen Hof. Ein alter Mann kehrt das Laub auf dem Hof von einem Eck ins andere. (In Indien wird eigentlich ständig gefegt, aber ich habe nicht den Eindruck, dass der Dreck dadurch weniger wird.) Vor dem Haus stehen ein paar Schuhe. Gleich hinter der Haustür befindet sich der winzige Warteraum mit einer Bank und dahinter die kleine Praxis mit dem Schreibtisch und einer Liege. Die Tür zur Praxis ist offen. Neelesh hat noch einen Patienten, deshalb warten wir draußen, um ein bisschen Diskretion zu wahren.

Neelesh spricht sehr gut Deutsch und Englisch. Er ist oft in Deutschland und hält dort Seminare. Seine Stimme und sein Gesicht wirken noch sehr jung, aber er ist schon völlig ergraut. Wir duzen uns. Moni hat einen Massagetermin bei ihm, danach bin ich dran mit der Anamnese.

Wir reden eigentlich bloß. Weil sein Computer seit dem letzten Update nicht mehr funktioniert, sind alle Notizen handschriftlich. Neelesh will ganz genau meinen typischen Tagesablauf wissen: Wann steh ich auf? Wann frühstücke ich? Was esse ich dann? Wie oft aufs Klo? Sieht der Stuhlgang aus wie eine sehr reife, braune Banane? – Äh… Zwischendurch fühlt er lange meinen Puls und betastet meinen Bauch. Man könnte meinen, Yogalehrer leben besonders gesund. Aber meine Doshas (die Bioenergien Vata, Pitta, Kapha) sind offenbar gestört. WEIL ich Yogalehrerin bin.

Das erste Problem sind die seltsamen Arbeitszeiten in unserer Branche: Morgens und vom Nachmittag bis in den späten Abend. Ich gebe normalerweise von 9 – 10.30 Uhr einen Kurs, danach übe ich selbst und gegen 12 Uhr „frühstücke“ ich. Dann erledige ich Büroarbeit, bereite Kurse vor, putze oder nehme Termine wahr. Zwischen 15 und 17 Uhr esse ich wieder was. Die Zeit ist abhängig vom Beginn der Abendkurse, denn mit vollem Bauch kann ich nicht unterrichten. Die Kurse gehen bis 21.45 Uhr. Buchhaltung, aufräumen,… – 1 Stunde später bin ich zu Hause. Und habe Heißhunger. Gehe dann vollgefressen oder viel zu spät ins Bett. Beides nicht gut.

Neelesh meint, die Zeit zwischen den Mahlzeiten am Abend ist viel zu lang. Nach der Ayurvedischen Lehre wandern dadurch die Enzyme, die eigentlich in den Verdauungsorganen arbeiten sollten, ins Blut und lösen Störungen aus. Außerdem schlafe ich mit 5 – 6 Stunden zu wenig. Jajaja, ich weiß…

Laut Neelesh regeneriert die Haut zwischen 1 und 3 Uhr morgens im Schlaf. Dazu braucht sie Nährstoffe aus dem Essen, das ich 4 bis 6 Stunden vorher zu mir genommen haben sollte. Und ich sollte zu diesem Zeitpunkt möglichst schon 3 Stunden schlafen. 8 Stunden Schlaf sollten mein Ziel sein. Das heißt idealerweise: 19 Uhr essen, 22 Uhr ins Bett. Dann erholt sich meine Haut und ich kann 6 Uhr morgens frisch und munter wieder aufstehen. Utopisch. Dazu brauche ich einen anderen Job. Neelesh weiß das und hilft mir mit ein paar Kompromissen: 1/2 Stunde früher ins Bett als gewöhnlich, 1/2 Stunde später aufstehen wären ein Anfang. Trockenobst zwischen den Abendkursen, um die lange Phase ohne Essen am Abend zu reduzieren und damit auch den nächtlichen Heißhungerattacken entgegenzuwirken. Reis, Gemüse oder Suppen vorbereiten, um nachts nicht so ungesund zu essen.

Besonders schlimm findet er, dass ich beim Essen meist lese oder weiterarbeite. Beim Essen soll man sich aufs Essen konzentrieren. Deshalb wird ja auch vor dem Essen gebetet. Ich soll beten? Und wenn ich an nichts glaube? „Beten ist doch meditieren“, belehrt er mich. „Meditiere oder übe ein bisschen Pranayama vor der EssensPAUSE.“ Okay…

Ich bekomme auch ein paar Tipps zu den Lebensmitteln selbst. Die Empfehlungen sind nicht allgemeingültig, sondern entsprechen meiner aktuellen Konstitution.

Das soll ich meiden oder reduzieren:

  • tierisches Eiweiß (wenn Käse, dann lieber Frischkäsesorten)
  • Beeren
  • Zitrusfrüchte (Zitronen und Grapefruit wirken übrigens im Körper basisch und sind daher erlaubt)
  • Nüsse (Waaaas??), besonders Erdnüsse
  • Bananen
  • Chilli
  • Salz (lieber Steinsalz verwenden)

 

Das wird mir neben den bereits erwähnten Lebensmitteln empfohlen:

  • morgens einen Teelöffel Panchatikta Ghrita (Kräuter-Ghee) und anschließend heißes Wasser
  • Müsli vorher einweichen oder kochen und Zimt, Kardamom und gerne auch Ingwer hinzufügen
  • 1 Teelöffel Kurkuma / Tag, das verbessert die Leberfunktion und damit auch das Hautbild
  • Brot immer mit Salat oder warmen Gemüse kombinieren
  • lieber Espresso mit Wasser statt Filterkaffee
  • so viel Tee aus Sariva-Pulver, wie ich mag
  • Äpfel, Birnen, Papayas, alle Melonensorten, Granatäpfel

 

Nach dem Essen soll ich mindestens 1/2 Stunde nichts trinken.

Neelesh hat noch mehr Tipps auf Lager:

  • Zur Nasenspülung:
    • 5 ml Mandelöl in das Salzwasser geben. Wirkt vorbeugend gegen Heuschnupfen.
  • Zum Pranayama:
    • Wechselatmung üben. Wirkt ausgleichend bei Problemen durch einen unregelmäßigen Arbeitsalltag.
  • Zur Asana-Praxis:
    • Umkehrhaltungen üben. – Okay. Mach ich eh gern.
    • Viel Bauch- und Drehhaltungen. Meine Konstitution braucht vor allem Haltungen, bei denen Druck auf den Bauch ausgeübt wird. Am besten Mayurasana (Hilfe, die Haltung hab ich bis jetzt möglichst vermieden…)iyengar.jpg

Meine Arbeit ist Neelesh zufolge aber noch in einer ganz anderen Hinsicht problematisch: Wir Yogalehrer reden meist, wenn wir eine Haltung vorzeigen. Wenn wir unseren Brustkorb in der Übung öffnen und weiten, wie es meist der Fall ist, und gleichzeitig ausatmen, weil wir sprechen, ist das für den Körper sehr irritierend. (Wer es genau wissen möchte: Aus ayurvedischer Sicht werden dadurch Prana- und Udana-Vayu gestört.) Ich habe mir beim Unterrichten schon häufiger einen Nerv eingeklemmt im Nacken- oder Schulterblatt-Bereich. Neelesh ist überzeugt davon, dass das Reden beim Vorzeigen die Ursache dafür ist.

Eine Alternative wäre, einen Schüler die Haltung demonstrieren zu lassen und an ihm zu erklären, statt selbst vorzuführen, schlägt Neelesh vor. Hm. Kann man immer mal machen, seh ich aber nicht als Dauerlösung. Ich weiß noch nicht, wie ich im Unterricht damit umgehen werde. Zumindest ist mir das Problem jetzt mal bewusst.

Wir reden über eine Stunde. Der Besuch kostet mich 35 Euro. Neelesh ist nicht dogmatisch, sondern versucht vor allem pragmatische Empfehlungen zu geben. „Wie sagt man in Deutsch? Mein Lehrer würde umdrehen Grab“, sagt er am Ende und strahlt mich an.

Jetzt ist es an mir, seine vielen Tipps auch umzusetzen.

Eine kurze und prägnante Einführung zum Thema Ayurveda erhaltet Ihr übrigens unter http://www.ayurvedatrends.com/. Dort findet Ihr auch ein E-Book, dass Ihr Euch kostenlos herunterladen könnt.

Eure Nici