VORSÄTZE

Fokus im Januar: Ziele in der Yogapraxis

Am Neujahrstag unterrichte und übe ich – inzwischen schon traditionell – die 108 Sonnengrüße. Normalerweise natürlich im YogaKraftwerk. Heute online über Zoom, denn wir sind immer noch im Lockdown. Es war die erste Challenge im neuen Jahr – und wir haben sie alle geschafft. Einige der 20 Teilnehmer waren auch schon in den vergangenen Jahren dabei.

Es ist ein toller Start: Das Herz-Kreislauf-System wird angeregt, du kommst in Bewegung, schwitzt deinen Ballast aus und fühlst dich anschließend für alle Herausforderungen gewappnet. Du kannst den Sonnengrüßen sogar noch mehr Bedeutung geben. Moni, zum Beispiel, widmet ihre Sonnengrüße jedes Jahr wichtigen Menschen in ihrem Leben. Ein paar Sonnengrüße für diesen, ein paar für den nächsten, … Wie schön! Oder du richtest die gesamte Energie der Challenge auf deinen größten Vorsatz im neuen Jahr. Oder auf eine Intention.

Meine Jahresintention

Ich habe für jedes Jahr eine Intention. Letztes Jahr war es „Freude“. Ich wollte mich 2020 mehr auf den Prozess als auf das Ergebnis konzentrieren. Denn obwohl ich mein YogaKraftwerk und jede Arbeit, die damit verbunden ist, liebe, vergesse ich manchmal zu genießen, was ich tue. – Und dann kam mit Corona alles anders als geplant. „Freude“ beim Lockdown zu empfinden, war manchmal eine ganz schöne Herausforderung. Aber meine Intention hat mir auch da durchgeholfen. In diesem Jahr lautet meine Intention „Leichtigkeit“. Die Einschränkung von persönlicher Freiheit und Bewegung macht träge, schwer und lethargisch. Besonders in der dunklen Jahreszeit. Dagegen möchte ich etwas tun. „Leichtigkeit“ impliziert für mich Gelassenheit, leichtes Essen, weniger Zeug, Bewegung, Jumpings – es betrifft alle möglichen Bereiche.

Brauchst du überhaupt Vorsätze, Ziele oder Intentionen? Keine Ahnung, ich schon. Mir helfen sie, mich zu fokussieren und zu strukturieren. Sie geben meinem Leben – oder eben auch meiner Yogapraxis – eine Richtung. Ohne das geht es auch mal, ist aber auf Dauer für mich unbefriedigend. Andererseits: Wenn ich mal ein Ziel nicht erreiche oder einen ganzen Tag vertrödele, dann ist das auch kein Beinbruch. Hier kommt dann eben wieder die „Leichtigkeit“ in Spiel … 🙂

Yogaziele oder Mit Yoga zum Ziel

In diesem Jahr möchte ich jedem Monat einen besonderen Fokus geben. Der Januar ist als Jahresanfang einfach prädestiniert für Ziele und Visionen. Auch in Bezug auf die Yogapraxis. Dabei geht es gar nicht darum, unbedingt Handstand, Lotussitz oder Spagat beherrschen zu wollen, wenn du dir diese Fragen stellst:

  • Was möchte ich erreichen? Hier ein paar kleine und große Beispiele:
    • Eine tägliche Übungspraxis von mindestens 15 Minuten
    • Die Teilnahme an einem wöchentlichen (Online-)Kurs
    • Täglich 10 Minuten meditieren
    • Eine Yogalehrer-Ausbildung absolvieren
    • Jeden Morgen 5 Sonnengrüße
    • Jeden Monat eine neue Pranayama-Technik lernen und täglich üben
    • Die Sanskritnamen der Asanas lernen
  • Warum möchte ich das?
    • Weil ich dann keine Rückenschmerzen habe
    • Weil ich bei einem Lehrer noch etwas Neues lernen kann
    • Weil ich mich dadurch nicht mehr so gestresst fühle
    • Weil ich auch etwas über Anatomie und die Yoga-Philosophie lernen möchte
    • Weil ich dadurch morgens am besten in Schwung komme
    • Weil ich sonst zu flach atme
    • Weil ich es einfach gern können würde

Genauso gut kann dich deine Yogapraxis bei der Umsetzung deiner anderen Ziele im Leben unterstützen. Du musst sie nur darauf anpassen. Auch hierfür ein paar Beispiele:

  • Sportler:
    • Konzentration bei Wettkämpfen verbessern
    • Bessere Laufleistung durch größere Beweglichkeit in Hüft- und Schultergelenken
    • Schnellere Regeneration nach Wettkämpfen
  • Schüler:
    • Konzentration
    • Zur Ruhe kommen
    • Bessere Körperkoordination
  • Frauen:
    • Schmerzfreie Periode
    • Geburtsvorbereitung
    • Wechseljahrsbeschwerden loswerden

Und, und, und … Es gibt viele gute Gründe, um Yoga zu üben. Wenn du weißt, warum du dich auf die Matte stellst und was du erreichen möchtest, dann bringst du auch eher die Disziplin für eine regelmäßige Yogapraxis auf.

Jetzt im Januar werde ich bei meinen Onlinestunden immer wieder Übungen einbauen, die dich dabei unterstützen dich zu fokussieren. Passend zu diesem Thema beginnt zudem am 17. Januar der nächste (Online-)Kurs „Yoga@Home“, bei dem du lernst selbstständig Yoga zu üben und sogar eigene Sequenzen zu entwickeln.

Was sind deine Ziele? Hast du welche? Warum übst du Yoga? Schreib es mir. Wenn ich weiß, was du erreichen möchtest, helfe ich dir auf dem Weg dahin.

Deine Nici

VORSÄTZE

Wie viel Leggings sind genug?

In Amerika werden inzwischen mehr Leggings gekauft als Jeans, besagt eine Erhebung zum Onlineshopping. Glaub ich sofort. Ist bei mir auch so. Sie sind einfach bequemer. Und das Beste ist: Als Yogalehrerin und Studioinhaberin kann ich den lieben langen Tag in Yogahosen herumlaufen. Die sind zum Glück mittlerweile stylish genug, um damit auch vor die Tür gehen zu können. Nicht nur zum Briefkasten, sondern direkt in die nächste Bar. Zumindest mit den entsprechenden Schuhen.

Die Yogahosen in meinem Kleiderschrank

Ich wusste also, dass ich einige Yogahosen besitze, als ich am Wochenende angefangen habe, im Rahmen meiner guten Vorsätze den Kleiderschrank zu Hause auszumisten. Aber ich wusste nicht, wie viele es sind. Also hab ich sie bei der Gelegenheit mal gezählt…

Anschließend habe ich die Anzahl auf Facebook schätzen lassen. Viele haben sich beteiligt und es kam ein wildes Zahlengemenge mit einer Spannbreite von 15 bis 142 dabei heraus. Für jemanden, der mit Yoga nichts oder nur wenig am Hut hat, klingen 15 Hosen nur für Yoga wahrscheinlich schon völlig verrückt. 142 kann eigentlich nur ein Scherz sein. Oder doch nicht?

Leggings haben ein eigenes Fach in meinem Schrank.

Was sagt Patanjali dazu?

15 Yogapants sollten eigentlich tatsächlich reichen, selbst wenn man unterrichtet. Schon die erste Stufe auf dem achtstufigen Yogaweg (Yama) fordert Aparigraha, was so viel heißt wie Nicht-Horten: Der Yogi soll kein sinnloses Zeug ansammeln, das er gar nicht alles verwenden kann. Das macht ihn unfrei. Der Besitz von viel zu vielen Dingen hält uns ständig beschäftigt. Wir müssen sie in Ordnung halten, sortieren, suchen,… Wir sind getrieben, immer nur das Neueste, Schönste, Beste haben zu wollen. Gier bindet unsere Gedanken, lenkt uns vom Wesentlichen ab und ist auch ein Grund für viel Frustration. So steht es in den Yoga-Sutras des Patanjali und das finde ich auch nachvollziehbar. Außerdem erschwert zu viel Zeug den Überblick und nötigt zu anstrengenden Entscheidungen (Was ziehe ich heute nur an?).

Bei mir sind es ehrlich gesagt trotzdem mehr als 15 Yogahosen.

Meine Ausreden:

  • Dafür habe ich im Gegensatz zu anderen Frauen eine sehr überschaubare Menge an Handtaschen, Schuhen, Schmuck, ….
  • Ich trage wirklich TÄGLICH Yogapants.
  • Ich habe eine Boutique und muss immer mal neue Marken ausprobieren.
  • Ich arbeite viel und will mich in meinem Outfit auch wohlfühlen.
  • Ich habe es mir verdient.
  • Ich kaufe mir (aus Mangel an Gelegenheit) sonst kaum was – außer Bücher. Einen Buchtick habe ich auch.
  • Jeder hat doch irgendeine Macke.

 

Klingt nach Rechtfertigung. Ist es aber nicht. Ich habe kein schlechtes Gewissen. Es ist halt so.

Stunde der Wahrheit

Jetzt also Klartext. Ich habe:

  • 31 bunte lange Leggings
  • 20 dunkle lange Leggings
  • 13 weite lange Yogahosen
  • 21 kürzere Sommerleggings
  • 9 weite Sommerhosen für Yoga
  • 10 Yoga-Overalls
  • 9 kurze Hosen

 

Die kurzen Hosen sind typische Iyengar-Yogahosen. Iyengar Yogis tragen fast nichts anderes, weil man an nackten Beinen die Ausrichtung einer Haltung viel besser erkennen kann. Das ist auch so. Ich fühle mich darin trotzdem nicht besonders wohl und trage sie daher nur bei bestimmten Fortbildungen oder wenn ich mal wieder zu einer Prüfung antrete. Ich habe immer wieder versucht, mich an die durchaus sinnvolle „Kleiderordnung“ zu halten, und jedes Mal hoch motiviert ein neues kurzes Höschen gekauft, wenn ich ein hübsches gesehen habe. Deshalb habe ich jetzt neun davon, die ich kaum trage.

Sind die Kniescheiben oben? Kurze Hosen lassen die Ausrichtung besser kontrollieren.

Die Overalls bzw. Catsuits finde ich super, weil ich oft kopfüber hänge oder stehe und mir dann nichts entgegen fällt. Leider sind sie etwas unpraktisch, wenn ich aufs Klo muss. Daher sind sie auch nicht ganz so oft in Gebrauch.

Alles andere ziehe ich mehr oder weniger regelmäßig an. Natürlich gibt es immer ein paar Lieblingsteile, die eine Zeit lang überstrapaziert werden, während andere versauern. Beim Schrank aufräumen sind mir deshalb auch wieder ein paar Hosen in die Hände gefallen, die ich gar nicht mehr auf dem Schirm hatte und jetzt wieder öfter tragen werde.

Ich habe insgesamt also 113 Yogapants, die sich im Laufe der letzten elf Jahre, vor allem aber in den letzten drei bis vier Jahren angesammelt haben. (Nicht mitgerechnet sind übrigens Lauf- oder Radelhosen, Wanderhosen, Gammelhosen.) Ich brauche jedenfalls so bald keine neuen Leggings mehr kaufen. Wenn ich nicht gerade zehn Kilo zulege, sollte mein Vorrat viele Jahre reichen. – Aber ich weiß jetzt schon, dass er mich nicht abhalten wird, wenn ich wieder eine tolle neue Yogahose sehe…

Und bei Euch? Wie viele Leggings habt Ihr im Schrank? Wovon habt Ihr mehr als Ihr braucht?

Lasst es mich wissen! Eure Nici

VORSÄTZE

Yoga jeden verdammten Tag

Wie viel Yoga ist richtig? Wie viel Yoga ist genug? Muss ich wirklich jeden Tag üben? Darf ich überhaupt täglich üben? Oder brauche ich Ruhetage? Reicht einmal die Woche? Soll ich auch alleine zu Hause üben? Was übe ich denn da?

Gegenfrage: Wie oft hast Du Dich in einem Fitnessstudio angemeldet und bist dann doch schon bald nicht mehr hingegangen, weil Du Deine Vorsätze vom regelmäßigen Training mehrmals die Woche nicht einhalten konntest? Kann Dir beim Yoga auch passieren. Deshalb rate ich Anfängern auch von einem YogaKraftwerk-Abo ab. Das lohnt sich ab zwei Besuchen pro Woche. Wer diese Zeit nicht investieren will oder kann oder es noch nicht weiß, sollte bei mir lieber die zeitlich flexible Zehnerkarte nehmen.

Ab und an in eine Yogastunde schnuppern

Die Asanapraxis, die Atemtechniken und die Entspannungsphasen lassen uns nach einer Yogastunde meist richtig gut fühlen. Wir sind aufrechter, besser drauf, erfrischt oder – je nach Praxis – wohlig schläfrig. Wir spüren uns wieder, haben vielleicht für ein paar Stunden oder Tage weniger körperliche Beschwerden, sind ausgeglichener. Wenn wir nur ab und zu mal in eine Yogaklasse gehen, tut es uns für den Moment gut und manch einem reicht das auch. Wer nachhaltig etwas verändern will, braucht eine regelmäßige Praxis.

Wöchentliche Yogapraxis

Einmal die Woche unter Anleitung Yoga zu üben ist ein guter Anfang. Dein Körpergefühl verbessert sich, Du wirst allmählich beweglicher, stärker, immer sicherer und stabiler in den Haltungen, vielleicht auch mutiger. Einige meiner Schüler kommen jede Woche zur gleichen Zeit. Andere kommen, wie sie es in der Woche gerade einrichten können. Mal morgens, mal abends, mal montags, mal donnerstags. Kein Problem, da die meisten Kurse im YogaKraftwerk offene Klassen sind. Ich freu mich, wenn Ihr es einmal die Woche in mein Studio schafft. Egal, in welchen Kurs. Und vielen reicht das auch. Wer aber jetzt richtig Blut geleckt hat, will mehr.

Tägliche Yogapraxis

Wer sich weiterentwickeln möchte, muss viel üben. Das ist so, wenn ich ein Instrument spiele, wenn ich eine Sprache lerne,… – und wenn ich Yoga praktiziere. Ich muss mich auf die Matte stellen, die Haltungen einnehmen, mich beobachten, in mich hineinspüren, lernen, verbessern, achtsam tiefer gehen. So oft wie möglich. Am besten jeden Tag.

Und am besten in einer gesunden Mischung aus angeleiteter und selbstständiger Praxis. Ich brauche das eigenständige Üben, um Gelerntes zu festigen, um die Wirkungen der einzelnen Asanas oder ihrer jeweiligen Reihenfolge auf Körper und Geist zu erfahren und auch um in Form zu bleiben. Aber wenn ich immer nur in meinem eigenen Saft schmore, bringt mich das ab einem gewissen Punkt nicht mehr voran. Wenn ich dagegen zu einem anderen qualifizierten Lehrer gehe, zu einer Convention oder sonstigen Fortbildung, kehre ich stets voller neuer Möglichkeiten zurück, aus denen dann auch wieder eigene Ideen wachsen können, für mein Üben und für meinen Unterricht. Außerdem werde ich dort mal wieder in meinen Haltungen korrigiert. Darüber hinaus gibt es noch einen weiteren wichtigen Grund, weshalb ich immer wieder gern als Schülerin in einen anderen Unterricht gehe: In dieser Zeit gibt es nichts als Yoga. Keine Unterbrechungen, keine Probleme, keine Termine, kein Zeitdruck. Die Zeit ist reserviert für mich. Niemand kann mich erreichen. Alles muss warten, bis ich wieder draußen bin. Die einzige Zeit, in der ich mich wirklich voll und ganz auf meine eigene Praxis konzentrieren kann. Beim eigenständigen Üben schaffe ich es bis jetzt noch nicht, mich so gnadenlos von allem abzuschotten.

Üben nach Plan

Aber ich habe auch nicht jeden Tag Bock auf Yoga. Manchmal passt es einfach nicht. Wenn ich dann halbherzig wenigstens noch ein paar Sitzhaltungen mache, ist das total unbefriedigend. Ich brauche vorher einen Plan, wann ich wo üben werde und was. Die Sequenzen, die ich mir für die Kurse der nächsten Woche überlegt habe, zum Beispiel. Oder einzelne Asanas nach bestimmten Schwerpunkten, wie Armbalancen und Umkehrhaltungen. Oder eine Sequenz aus „Licht auf Yoga“ von BKS Iyengar. Oder ich lasse mich von den Sequenzen anderer Iyengar-Yogalehrer inspirieren. Wenn ich es trotzdem mal nicht auf die Reihe kriege, stresse ich mich deshalb nicht. Aber ich fange am nächsten Tag ganz sicher wieder an.

“If you practice yoga once a week, you will change your mind.
If you practice yoga twice a week, you will change your body.
If you practice yoga every day, you will change your life.”

(unbekannter Autor)

Die eigene Yogapraxis ist für mich ein großes Thema. Ich finde es unglaublich spannend, wie andere für sich selbst üben. Und wie sie sich dafür organisieren. Übt Ihr selbst zu Hause? Wann? Wie? Was? Schreibt es mir.

Eure Nici

VORSÄTZE

7 Rituale am Morgen

Der Januar ist rum und ich bin immer noch gewillt, bis Jahresende folgende Vorsätze etabliert zu haben:

  1. Kein Kaffee, kein Alkohol
  2. Keine Süßigkeiten, kein Kuchen
  3. Kein Essen nach 20 Uhr
  4. Mindestens 7 Stunden Schlaf pro Nacht
  5. Ausdauersport: 1 mal pro Woche
  6. Yoga: täglich 1 Stunde bzw. 7 Stunden pro Woche
  7. Meditieren: 10 Minuten täglich
  8. In 2018 alle Schränke ausmisten und Inventur machen
  9. Jeden Monat ein Ordnungssystem ausprobieren und analysieren
  10. Jede Woche eine unerledigte Aufgabe terminieren und hinter mich bringen

 

Mir ist klar, dass es ganz schön viel auf einmal ist. Ich bin daher auch oft genug daran gescheitert. Diesmal gehe ich es schrittweise an.

Der richtige Start in den Tag erleichtert es mir, diszipliniert zu bleiben. Deshalb habe ich zuallererst meine Morgenroutinen ausgebaut. Nun bin ich dabei, diese neuen Gewohnheiten und ihre Abfolge in Fleisch und Blut übergehen zu lassen. Und so sieht mein Morgen jetzt aus:

1. Meditation

Ich falle quasi aus dem Bett direkt auf mein Sitzkissen. Stelle den Timer auf 10 Minuten und konzentriere mich auf meine Atmung. Das ist ein angenehmer Übergang von der Nachtruhe zum Tagesrummel, denn er ist sanft. Ich sitze sehr aufrecht. Wenn ich zusammensinke, schlafe ich im Sitzen wieder ein. Am Anfang ist der Körper noch ganz unruhig. Mal zwickt das Knie, dann juckt es am Arm, ich muss husten und die Gedanken springen umher. Aber nach einer Weile hört das auf und der Körper wird schließlich ganz still. Das ist schön. Auch der Geist wird ruhiger. Die Gedanken schweifen zwar immer noch regelmäßig ab, aber ich kann sie auch länger konzentriert halten. Es ist noch dunkel und die Aufgaben des Tages sind noch weit weg. Wenn ich nicht direkt nach dem Aufstehen meditiere, mache ich es den ganzen Tag nicht mehr.

2. Sonnengruß

Bewegung ist der beste Muntermacher. Funktioniert besser als Kaffee. Direkt nach der Meditation mache ich deshalb 10 Sonnengrüße. Die treiben die Steifheit der Nacht aus den Gliedern und der Körper fühlt sich gleich geschmeidiger und auch stärker an.

3. Garshana-Lymphmassage

Bei dieser ayurvedischen Selbstmassage ziehe ich mir einen rohseidenen Handschuh über und kreise und streiche mit festem Druck in folgender Reihenfolge über den Körper:

  • Handgelenke und Ellbogenspitzen, dann von den Fingern zu den Oberarmen
  • Bauch und Po
  • Knie, dann von dort die Oberschenkel entlang nach oben
  • Fußgelenke und Füße, dann von dort die Waden entlang nach oben

 

Für die Massage sollte die Haut trocken sein. Sie wird durch die rohe Seide von abgestorbenen Hautzellen befreit. Wie bei einem Peeling. Außerdem wird das Lymphsystem angeregt. Der Körper kann besser entgiften. Danach schmiere ich mich mit Kokolöl ein und gehe duschen. Ein Ayurveda-Tipp, damit beim Duschen die Haut nicht so austrocknet.

4. Ölziehen und Zungenreinigung

Schon bei der Trockenmassage und beim Duschen habe ich einen Teelöffel Kokosöl im Mund und ziehe das Öl währenddessen die ganze Zeit durch die Zähne. Diese uralte ayurvedische Reinigungspraktik entzieht der Mundhöhle auf sanfte Weise Giftstoffe. Deshalb wird das Öl anschließend ausgespuckt. Es darf nicht geschluckt werden. Anschließend putze ich mir die Zähne und zieh mir einen Zungenschaber mehrmals über die Zunge.

Die Reihenfolge ist umstritten: erst Zunge schaben, dann Ölziehen, dann Zähne putzen oder erst Ölziehen, dann Zunge schaben, dann Zähne putzen – oder wie ich: erst Ölziehen, dann Zähne putzen, dann Zunge schaben. Ich finde sie so am besten und fühle mich danach sauber.

5. Nasenspülung

Ich habe ein hübsches, kleines Nasenspülkännchen, das ich mit lauwarmem Wasser und jodfreiem Salz fülle. Es gibt auch spezielles Salz dafür zu kaufen. Und Messlöffel. Die Dosierung ist wichtig, denn zu viel Salz im Wasser ist unangenehm. Ich gieße das Wasser zu einem Nasenloch rein und lasse es auf der anderen Seite wieder rauslaufen. Seitenwechsel. Sollte die Nase mal verstopft sein, warte ich, bis ich wieder frei atmen kann. Das Salz arbeitet sich zwar seinen Weg durch die Verstopfung, aber das dauert und dafür bin ich zu ungeduldig. Seit ich regelmäßig die Nase spüle (das begann lange vor meinen aktuellen Vorsätzen), hab ich jedenfalls keine Heuschnupfen-Probleme mehr. Und ich bin fast nie erkältet. Die ersten Male kosten vielleicht Überwindung, doch ich möchte es nicht mehr missen. Dauert mit ein bisschen Routine nicht länger als Zähneputzen.

6. Stoffwechsel-Powertee

Ich habe mir im Januar langsam den Kaffee abgewöhnt. Dazu wollte ich zunächst mal unsere Reste aufbrauchen, denn mein Freund trinkt auch keinen Kaffee mehr. Um es noch ein bisschen hinauszuzögern, wurde der Kaffee dabei immer dünner und schließlich so eine durchsichtige Plörre, dass ich am Ende gut und gerne ganz darauf verzichten konnte. Diese Übergangszeit hat mich wahrscheinlich vor Kopfweh bewahrt.

Es gibt einige gute Alternativen: heißes Zitronenwasser, Ingwerwasser, … Ich halte mich an den Ratschlag aus dem Buch „Wie neugeboren durch modernes Ayurveda“ und mixe mir morgens einen Stoffwechsel-Powertee (1/2 Teelöffel Kreuzkümmelsamen, 1/2 Teelöffel Koriandersamen, 1/2 Teelöffel Fenchelsamen). Dadurch wird die Verdauung und der Stoffwechsel angeregt. Ich habe auch weniger Heißhungerattacken.

7. Fußsohlen einreiben

Eine Ayurveda-Ärztin hat mir bei einer Pulsdiagnose geraten, mir jeden Morgen die Fußsohlen mit Sesamöl einzureiben. Um gut geerdet zu bleiben, wenn es stressig wird. Außerdem dringt Sesamöl tief ein, wirkt reinigend und wärmt die Füße. 36x soll ich mit ein paar Tropfen Öl kräftig über jede Fußsohle reiben. Mach ich das also auch noch. Geht ja fix und macht weiche Haut.

 

Klingt viel, dauert aber alles in allem höchstens eine halbe Stunde länger als das übliche Morgenprogramm. Es wirkt sich positiv auf meinen gesamten Tag aus. Deshalb ziehe ich das Programm auch durch, wenn die Nacht davor kurz war. Mir geht es einfach besser damit.

Habt Ihr auch Eure Routinen für einen guten Morgen? Lasst es mich wissen. Vielleicht geht es ja noch viel besser…

 

VORSÄTZE

10 Vorsätze für 2018

2018. Neues Jahr, neues Glück – neues Projekt: ein Blog.

Jeden Montag, jeden Monatsanfang, jeden Neujahrstag das gleiche Spiel: Ich fasse Vorsätze, nehme sie hochmotiviert in Angriff – bis mir etwas dazwischen kommt und ich sie wieder fallen lasse. Es bleiben: ein schlechtes Gewissen und das Gefühl des Versagens.

Warum Vorsätze?

Trotzdem: Ich liebe Vorsätze. Nicht, um perfekt zu werden. Wozu auch? Sondern weil es glücklich, stolz und zufrieden macht Vorsätze einzuhalten und Ziele zu erreichen. Weil ich mich wohler fühle, wenn ich gesünder lebe. Weil ich produktiver, effektiver und kreativer bin, wenn in meinem Leben, meiner Umgebung und meinem Kopf Ordnung herrschen. Weil Erfolgserlebnisse Herausforderungen brauchen. Weil es keinen größeren Energiekick gibt als sich selbst zu übertreffen. Weil Vorsätze Spaß machen. Genau wie ToDo-Listen, Fitness-Tracking und Inventur. Mir jedenfalls. Aber ich hab es nicht im Griff. Noch nicht.

Bloggen gegen den inneren Schweinehund

Das soll sich ändern. Deshalb der Blog. Und damit einhergehend die Entscheidung mein Leben mit allen Erfolgen und Misserfolgen öffentlich zu machen. Wenn ich mich nicht blamieren will, muss ich durchhalten. Handlungsbedarf gibt es genug.

Eine ehrliche Bestandsaufnahme

  1. Zu wenig Schlaf
    • Als Yogalehrerin gebe ich vorallem morgens und abends Kurse. Wenn ich nach 22 Uhr nach Hause komme, möchte ich erst „Feierabend haben“, bevor es ins Bett geht. Die Folge: 5 bis 6 Stunden Schlaf pro Nacht. Zu wenig für mich. Das macht mich auf Dauer müde, kraftlos und willensschwach.
  2. Zu viel Kaffee
    • Die Konsequenz aus „zu wenig Schlaf“. Tut mir nicht gut. Als Allergikerin neige ich zu einer sensiblen Haut, die auf Kaffee sehr gereizt reagiert. Ebenso auf Alkohol – ich trinke ganz gern mal ein Glas Rotwein. Ist leider Gift für meinen Körper.
  3. Zu viele Süßigkeiten
    • Ich nasche gern und viel. Bin absolut maßlos. Wenn ich einmal anfange, kenne ich kein Ende. „Ein bisschen naschen“ geht nicht.
  4. Zu spätes Essen
    • Das ist ebenfalls meiner Arbeit als Yogalehrerin geschuldet: Wenn ich von 16:30 bis 21:45 Uhr unterrichte, komme ich anschließend völlig ausgehungert nach Hause und stopfe alles in mich hinein, was ich finde. Gehe irgendwann mit vollem Magen ins Bett und „frühstücke“ daher erst nach den Morgenkursen gegen Mittag. Bin spätabends wieder ausgehungert,… Ein Teufelskreis.
  5. Zu wenig Ausdauer
    • Seit ich mein eigenes Yogastudio leite, komme ich kaum noch raus. Es ist eine unglaublich schöne Arbeit, die mir viel Spaß macht. Aber sie hält mich permanent beschäftigt. Ich bin beweglich und kräftig, aber beim Joggen oder Biken eine Niete. Und mir fehlt frische Luft.
  6. Zu wenig Yogapraxis
    • Als Yogalehrerin, die ständig unterrichtet? Ja! Weil Unterrichten eben nicht Üben ist. Unterrichten ist einseitig, weil immer nur eine Seite vorgezeigt wird. Beim Unterrichten konzentriere ich mich auf die Schüler und nicht auf mich. Die ganzen positiven Effekte des Yoga kommen gar nicht an mich heran. Außerdem: Wer sich beim Yoga weiterentwickeln will, muss für sich selbst üben. Regelmäßig. Sonst tritt man auf der Stelle. Ich übe meistens mehrmals wöchentlich. Aber das reicht nicht.
  7. Zu wenig Ruhe
    • Ich tue oft mehrere Dinge gleichzeitig. Habe ständig den Kopf voller Ideen, Pläne, Projekte, anstehenden Aufgaben, bin ungeduldig und manchmal unkonzentriert. Ständig das Gefühl, dass mir die Zeit durch die Finger rinnt. Ich bin selten im Hier und Jetzt. – Obwohl ich weiß, was helfen könnte…
  8. Zu viel Zeug
    • Zu viele Klamotten, zu viele Bücher, zu viel Kosmetik,… Benutzt wird nur ein Bruchteil davon. Der Rest kommt ungetragen aus der Mode, verstaubt, verdirbt. Und stopft vor allem die Wohnung voll.
  9. Zu viel Chaos
    • In den Schränken, auf dem Schreibtisch, in den Unterlagen. Dabei weiß ich genau, dass sich äußere Ordnung direkt auf das Innenleben auswirkt. Leerer Schreibtisch – klarer Kopf. Aber wie Ordnung halten in stressigen Zeiten?
  10. Zu viel Ballast
    • Unerledigte Aufgaben lasten schwer. Sie rauben Energie und ziehen mich runter. Selbst wenn ich sie vermeintlich erfolgreich verdränge, sind sie im Unterbewusstsein präsent. Jeder hat solche Altlasten. Ich auch.

10 Vorsätze, die ich im Laufe des neuen Jahres etablieren möchte

Aus diesem Ist-Zustand ergeben sich 10 konkrete und messbar formulierte Vorsätze:

  1. Kein Kaffee, kein Alkohol
  2. Keine Süßigkeiten, kein Kuchen
  3. Kein Essen nach 20 Uhr
  4. Mindestens 7 Stunden Schlaf pro Nacht
  5. Ausdauersport: 1 mal pro Woche
  6. Yoga: täglich 1 Stunde bzw. 7 Stunden pro Woche
  7. Meditieren: 10 Minuten täglich
  8. In 2018 alle Schränke ausmisten und Inventur machen
  9. Jeden Monat ein Ordnungssystem ausprobieren und analysieren
  10. Jede Woche eine unerledigte Aufgabe terminieren und hinter mich bringen

 

Den Weg, die Fortschritte und Rückschläge, Tipps und Tricks, Pleiten, Pech und Pannen, meine Listen, Ideen und Ratgeber-Highlights präsentiere ich Euch ab heute hier. In meinem Blog.

Ich freu mich drauf! Eure Nici