YOGA & AYURVEDA

Ayurvedisch leben – Der Herbst

Der Übergang von den hellen, warmen Sommermonaten in die dunklere, kältere und windige Jahreszeit ist für Körper und Geist eine große Herausforderung. Aus ayurvedischer Sicht herrscht das Vata-Dosha von Oktober bis in den Februar hinein. Die Bewegungsenergie, die von den Elementen Luft und Äther geprägt ist, pustet uns jetzt im wahrsten Sinne des Wortes richtig durch. Empfindsame Vata-Typen sind jetzt wahrscheinlich besonders „durch den Wind“.

Typische Anzeichen sind:

? Stressanfälligkeit
? Stimmungsschwankungen
? innere Unruhe
? trockene Haut
? Verdauungsprobleme
? Frösteln

Verstärkt wird das Ganze zum Jahresende hin durch das rege Treiben der Vorweihnachtszeit und notwendige Jahresabschlüsse im Geschäft.

Was hilft? Das genaue Gegenteil:

❤️ Rückzug nach innen
❤️ Ruhe
❤️ Wärme
❤️ Regelmäßigkeit
❤️ Erdung
❤️ wärmende Ölmassagen

Ernährung im Herbst

Überschüssiges Vata lässt sich besonders gut über die Ernährung ausgleichen. Warme Speisen morgens, mittags und abends mit wärmenden Gewürzen wie Ingwer oder Zimt und warme oder heiße Getränke heizen uns ein gegen das Frösteln und unterstützen die Verdauung. Suppen, Ghee und gute Öle am Essen wirken von innen gegen die Vata-typische Trockenheit. Wurzelgemüse – überhaupt Nahrungsmittel, die in oder direkt auf der Erde gewachsen sind – helfen gegen die Stressanfälligkeit und Ruhelosigkeit. Und die Natur unterstützt uns dabei. Jetzt reift in unserer Gegend genau das heran, was der Körper braucht, um den Herbststürmen und der zunehmenden Kälte zu trotzen.

Wenn ihr dann noch auf Regelmäßigkeit achtet bei den Mahlzeiten und euch auch die Zeit dafür nehmt und in Ruhe esst und genießt, dann kann euch nichts so schnell umpusten.

Yoga im Herbst

Die Yogapraxis beeinflusst unser vegetatives Nervensystem. Wann wir üben, was wir üben, wie wir üben und wie lange wir die Asanas halten spielt alles eine große Rolle bei der Wirkung der jeweiligen Yogaeinheit. Je mehr wir darüber wissen und je mehr wir auf der Matte experimentieren und erspüren, desto besser können wir die Asanapraxis gezielt einsetzen. Uns damit runterbringen, wenn wir grad überkochen. Neue Energie tanken, wenn wir erschöpft sind. Die Schlafqualität verbessern, die Verdauung anregen, Verspannungen lösen,… Egal welches Problem – Yoga ist die Antwort. Und im Idealfall mit einer zielgerichteten Sequenz.

In windigen, kühlen Herbstzeiten, in denen uns das Vata-Dosha durchpustet, sollte uns die Yogapraxis nicht zusätzlich stressen. Jetzt brauchen wir eine erdende Übungseinheit. Aber für lang gehaltene sitzende und liegende Asanas sind wir im Moment vielleicht viel zu aufgewühlt. Deshalb macht es Sinn mit langsamen, fließenden, sanften Bewegungen zu beginnen. Gerne mit vielen Wiederholungen. So wird uns erstmal warm und der Körper geschmeidig. Stehhaltungen wie die 3 Krieger erden uns im Anschluss und schenken uns Kraft und Selbstvertrauen, um allen Widrigkeiten zu trotzen. Drehhaltungen unterstützen die Verdauung und helfen uns, alle Anspannungen zu lösen. Und so haben wir am Ende der Praxis auch die innere Ruhe, um in langen Entspannungshaltungen loszulassen.

Hier ein Beispiel:

??‍♀️ #swastikasana
??‍♀️ #parsvaswastikasana
??‍♀️ #adhomukhaswastikasana
??‍♀️ #adhomukhavirasana
??‍♀️ #parivrttaadhomukhavirasana
??‍♀️ #adhomukhasvanasana
??‍♀️ #uttanasana
??‍♀️ #vrksasana
??‍♀️ #suryanamaskar
??‍♀️ #virabhadrasana2
??‍♀️ #virabhadrasana1
??‍♀️ #virabhadrasana3
??‍♀️ #urdhvahastasana
??‍♀️ #uttanasana
??‍♀️ #adhomukhasvanasana
??‍♀️ #paschimottanasana
??‍♀️ #setubandhasarvangasana
??‍♀️ #jatharaparivartanasana
??‍♀️ #pawanmuktasana
??‍♀️ langes #savasana

Loslassen im Herbst

Der Herbst ist eine Zeit des Wandels. Aber nur, wenn wir Altes loslassen, schaffen wir Platz für Neues. So wie jetzt die Blätter fallen, damit im nächsten Frühjahr neue wachsen können. Es ist eine gute Zeit für ein bisschen Detox für Körper, Geist und Seele.

Entschlackung über die Ernährung:

„Sanft“ ist das Stichwort. Es geht nicht darum, den Körper mit Radikalkuren zusätzlich zu stressen, sondern die Verdauungsorgane sanft zu entlasten, indem wir ihnen die Ruhe und die Zeit zum Verdauen geben und die Verdauung außerdem durch entsprechende Nahrungsmittel anregen. Das hilft dabei:

? Intermittierendes Fasten
? Nicht snacken, 4-5 h Pause nach dem Essen
? Nährende Lebensmittel, Gemüse, Reis, Gewürze
? Warmes Wasser, Kräutertees
? Wenig Belastendes aufnehmen

Entschlackung im Umfeld:

Für manche mag das kreative Chaos funktionieren, für mich nicht. Ich brauche Ordnung, Struktur und Licht, um klar denken zu können. Ein Zuviel von allem überfordert mich, kostet Zeit und lenkt nur ab. Vor allem, wenn es mir ein schlechtes Gewissen bereitet, wenn es mich ärgert, runterzieht oder belastet. Deshalb:

? Aufräumen
? Ausmisten
? Zeitfresser entlarven
? Termine reduzieren
? Energieräuber verbannen

Mental entschlacken:

Neue Ideen brauchen Raum, um sich zu entfalten. Auch im Kopf. Um wirklich zur Ruhe zu kommen, muss man sich zunächst mal bewusst all den Ablenkungen entziehen, die permanent auf unsere Sinnesorgane einprasseln:

? Gewohnheiten hinterfragen
? Journaling / Tagebuch schreiben
? Meditation
? In die Natur gehen
? Digital Detox Tag

Körperpflege im Herbst

Wind und Kälte, aber auch trockene Heizungsluft setzen unserer Haut jetzt zu. Aber der Ayurveda weiß ein sehr schönes Mittel dagegen: Abhyanga, die Selbstmassage mit Öl. Am besten mit wärmendem Sesamöl, das uns in dieser Vata-lastigen Zeit erdet und nährt.

So wird’s gemacht:

?? VOR dem Duschen oder Baden
?? Öl erwärmen
?? kreisen + streichen
?? auf der Schädelkrone beginnen
?? Ohren + Nacken
?? Gesicht + Hals
?? Arme kräftig
?? Handgelenke, Hände, Finger
?? Rumpf, Schultern, Brust sanft
?? Bauch im Uhrzeigersinn
?? Rücken
?? Po + Beine kräftig
?? Fußgelenke, Füße, Zehen
?? 20 min einwirken lassen
?? Bad oder warme Dusche

Enjoy…